Vor fast einem Jahr haben wir uns Gedanken gemacht, wo wir die Herbstferien 2020 verbringen wollten und es sollte eigentlich nicht Dänemark werden. Die Wahl fiel auf Spanien, genauer gesagt Barcelona. Flüge und Unterkunft waren gebucht, aber dann kam Corona. So mussten wir im September 2020 alles wieder stornieren.
Nun wollten wir spontan verreisen … es stand Italien oder die deutschen Alpen in unseren Köpfen. Doch auch daraus wurde leider nichts. Dann bekamen wir durch einen Zufall auf die Idee: Ein 4-Tage Kurztrip nach Dänemark.
Ein Ferienhaus direkt hinter der deutsch-dänischen Grenze haben wir sogar noch für ein paar Tage gefunden und recht kurzfristig gebucht. Also ging es für uns an die Ostsee nach Dänemark in ein Ferienhaus zwischen Broager und Brunsnæs.
Es geht nach Dänemark
Am Morgen starteten wir wieder recht früh, denn wir wollten auf dem Weg in Kiel frühstücken. Die Fahrt verlief reibungslos und in Kiel haben wir ein sehr nettes modernes Café gefunden. Dort gab es für jeden etwas zum Frühstück. Dann ging es auch schon weiter und gegen Mittag erreichten wir unser Ferienhaus. Das Haus stand frei und ringsum gab es nur Felder und ca. 300 Meter vor dem Haus war die Ostsee. Perfekt für ein paar Tage Entspannung.
Das Haus bot genügend Raum für uns alle. Im unteren Bereich gab es ein Wohnzimmer mit offener Küche und ein Schlafzimmer. Im oberen Bereich hatten die Kids ihren Schlafbereich und einen riesigen Wohnbereich zum Spielen. Aber kalt war es. Das haus stand wohl bereits einige Tage leer und so mussten wir die Heizung erstmal anwerfen. Zum Glück hatten wir auch einen Kaminofen, den wir jeden Abend nutzen sollten.
Der Drache ist los in Dänemark
Nachdem wir unsere Sachen aus dem Auto gepackt haben, flitzten die Kids mit ihren extra für den Urlaub besorgten Drachen los. Der Wind war kräftig, es zeigte sich die Sonne und der blaue Himmel, also ab auf die Wiese hinter dem Haus. So waren die Kids mit ihren Drachen glücklich. Natürlich haben wir auch mehrfach gesagt, haltet die Drachenschnur richtig fest! Zack, da war es auch schon geschehen: Flo verlor den Griff und wir riefen ihm zu: Lauf!!! Und er lief dem losgerissenen Drachen hinterher. Dann verfing sich der Griff und die Drachenschnur in einem Ast. Ich, Thomas, kam hinzu und wir versuchten an den Griff der Drachenschnur zu kommen, der in etwa drei bis vier Meter hoch im Gebüsch hing. Doch dann riss er sich wieder los. Der Wind war stärker und Flo rannte wieder.
Doch der Drache verfing sich wieder in einem Gebüsch. Wieder in einer unerreichbaren Höhe. Also kletterte ich den Busch voller Dornen hinauf und bekam den Drachen tatsächlich zu greifen. Mit etwas Glück und einigen Kratzern konnten wir den Drachen retten und so hatte Flo für etwas Belustigung für die kommenden Tage gesorgt. Denn die Geschichte musste er sich noch einige Male anhören. Er hatte ja los gelassen.
Gegen späten Nachmittag fuhren wir nach Sønderborg. Das war die nächst größere Stadt und ca. 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Dort suchten wir uns ein kleines Restaurant und ließen den aufregenden Nachmittag Revue passieren. In Dänemark ist es relativ teuer essen zu gehen. So beschlossen wir auch uns in den kommenden Tagen selbst zu kochen.
Sønderborg und die Ostsee
Der Zufall, der uns diesen Trip nach Dänemark beschert hat, war übrigens auch hier in der Nähe. Dieser hieß Nadine und Mika. Die beiden sind liebe Freunde und hatten uns auf diese Idee gebracht. Natürlich verabredeten wir uns für gemeinsame Unternehmungen. Es sollte nach Sønderborg gehen. Von irgendwo vernahm ich rufe nach leckeren Kaffee… Melanie?
Nach einem sehr leckeren Frühstück und frischen Brötchen vom Bäcker machten wir uns wieder mit dem Auto auf nach Sønderborg. Dort trafen wir auf Nadine und ihren Sohn Mika. Die Freude bei unseren Jungs war natürlich sehr groß. Und ein Kaffee war in einem sehr netten Café auch schnell gefunden. Also waren auch die Mädels glücklich. Wir saßen noch einige Zeit vor dem Café und erzählten uns die ein oder andere lustige und auch verrückte Geschichte aus dem Leben, während die Kids einen Spielplatz unsicher machten.
Wir schlenderten dann weiter zur Uferpromenade und an die Ostsee. Die Kids entdeckten natürlich hinter jedem Stein irgendetwas. Die Uferpromenade führte uns bis zum kleinen Hafen, mit vielen Segel- und Motorbooten und dann auch wieder zurück in die Stadt. Mittlerweile hatten die Kids Hunger und so machten wir für Pommes und diese typisch roten HotDogs einen Halt an einem Imbiss.
Den Nachmittag verbrachten die Jungs dann wieder mit ihren Drachen auf dem Feld, während wir einen kleinen Spaziergang am Ostseestrand machten und jede Menge Ziegelsteine fanden. Warum die dort lagen, sollten wir am nächsten Tag erkunden.
Den Abend verbrachten wir dann in unserem Ferienhaus am Kaminofen bei einer hart umkämpften Runde Kniffel.
Das Ziegeleimuseum Cathrinesminde in Dänemark
Der Tag startete wieder mit einem ausgiebigen und ausgedehnten Frühstück mit frischen Brötchen vom Bäcker.
Dann schnappten wir unsere wetterfesten Jacken von Höhenhorn, über die wir auch hier einen Testbericht geschrieben haben und wanderten von unserem Haus an der Ostsee entlang vorbei an Kuhweiden und Fischerbooten. Hier gab es vor über 100 Jahren mehrere Ziegeleien, denn der Boden war sehr lehmhaltig. Von diesen vielen Ziegeleien ist noch die Ziegelei Cathrinesminde erhalten und steht als Museum für Besucher zur Verfügung.
Hier wird erklärt und gezeigt, wie früher Ziegel geformt, getrocknet und gebrannt wurden. Man konnte den Ofen begehen und auch auf den Ofen klettern. Außerdem stand auf dem Gelände ein Haus in dem es drei Wohnungen gab, wie sie in den 30er-, 40er- und 60er-Jahren waren. Für die Jungs war es sehr beeindruckend. Und als sie in der Wohnung aus den 60er-Jahren den alten Fernseher entdeckten wussten, waren sie sehr amüsiert.
Wir wanderten dann noch ein Stück am Wasser entlang, bevor wir gegen Nachmittag wieder zurück zu unserem Ferienhaus marschierten. Überall am Wasser lagen alte Ziegelsteine welche alte Zeugen der Ziegeleien sind. Am Haus angekommen, schnappten sich die Jungs wieder ihre Drachen. Es kam auch nochmal ihr Kumpel Mika vorbei, der beim Drachen steigen unterstützte.
Am Abend machten Melanie und ich noch einen Spaziergang am Wasser entlang bis nach Brunsnæs. Am Strand machten wir noch ein paar Fotos und liefen dann wieder zurück zu unserem Ferienhaus. Zum Abendessen versorgten wir uns wieder selbst und machten es uns am Kaminofen gemütlich.
Es geht im Regen wieder nach Hause
Der letzte Tag war sehr verregnet. Wir packten also unsere sieben Sachen und starteten auch schon wieder Richtung Berlin. Noch einen kurzen Zwischenstopp und ein Foto bei der großen Windmühle und los ging es. Das Zwischenziel auf dem Heimweg hieß Flensburg. Wir wollten hier Frühstücken und fanden auch an einem Mittwoch ein kleines Frühstücksrestaurant. Frisch gestärkt fuhren wir dann durch bis nach Berlin.
Für uns waren es eine wunderbar entspannte, wenn auch sehr kurze Reise nach Dänemark. Wir konnten in den den Tagen etwas vom Alltag abschalten und sind sehr entschleunigt worden. Danke Dänemark!