Unser Roadtrip durch den Oman mit For Family Reisen führte uns immer weiter an der Küste südlich von Muskat entlang bis zum Wadi Shab. Ungefähr 20 min fuhren wir vom Birma Sinkhole bis zu diesem berühmten Wadi. Unser Guide parkte auf einer kleinen Straße, die direkt vor dem Eingang des Canyons lag und gleichzeitig nur 2 Meter neben dem Indischen Ozean entlangführte.
Nachdem wir feste Wanderschuhe angezogen haben, reichlich Wasser und ein paar Handtücher sowie Badesachen in unsere ORTLIEB Atrack Rucksäcke eingepackt haben, konnte des auch schon losgehen. Wofür wir die Badesachen gebrauchen konnten, stellte sich ein wenig später heraus.
Der erste Teil der Wadi Shab Wanderung
Erstmal ging es allerdings mit einem kleinen Boot auf die andere Seite des Wadi Shab. Am anderen Ufer angekommen, mussten wir weiter zu Fuß durch ein paar Plantagen. Allerdings hatte es einige Tage zuvor sehr stark in Oman geregnet, wodurch ein Großteil der Plantagen zerstört und auch der unser Weg nicht mehr so gut ausgebaut war.
Aufhalten konnte uns das jedoch nicht! Und so wanderten wir weiter, bis wir wieder an dem Fluss ankamen, den wir vorher bereits mit dem Boot überquert haben. Diesmal war allerdings kein Boot in Sicht und so hieß es: Schuhe und Socken aus und durch! Ungefähr 10 bis 15 Meter wateten wir durch das knietiefe Wasser. Während wir großen halbwegs trocken blieben, war Bennis Hose schon ziemlich nass. Ihn störte das jedoch nicht und durch die Sonne trocknet man hier sowieso sehr schnell.
Nach der ersten Flussüberquerung folgten noch zwei weitere und nach etwa einer Stunde Fußmarsch war der Weg zu Ende. Naja… der Wanderweg war zu Ende. Am Ziel waren wir noch nicht. Die letzten 500 Meter mussten wir durch den Canyon schwimmen.
Den zweiten Teil musste man Schwimmen
So zogen wir also unsere Badesachen an und machten uns bereit loszuschwimmen. Wenn man möchte, kann man auch wie Flo in seinen Wandersachen bleiben. Melanie ließ zum Schwimmen ihr T-Shirt im Wadi Shab an. Wir wussten zu dem Zeitpunkt nämlich noch nicht genau, wie streng sie hier mit ihrer Kultur sind. Und wir wollen ja auch nicht respektlos sein. Die männliche Fraktion von uns haben sich nach den anderen Touristen gerichtet und sich dazu entschieden oberkörperfrei zu schwimmen.
Auch unsere Sachen konnten wir stehenlassen, ohne zu befürchten, dass sie geklaut werden. Natürlich war vor allem Thomas nicht so wohl bei der Sache. Mit Handy, Portmonee und Kameras im Rucksack natürlich zu Recht. In Oman wird allerdings in der Regel nicht geklaut. Außerdem sitzt meistens ein Guide von irgendeiner Reisegruppe dort und passt darauf auf.
Jetzt waren alle so weit und wir sprangen ins schön warme Wasser vom Wadi Shab. Wir konnten auf unserem Weg immer wieder auf Felsen stehen und mussten nicht die ganze Zeit schwimmen. Flo und Ben nutzten jede Gelegenheit, um von einem Vorsprung ins Wasser zu springen.
Nach ungefähr 30 Minuten erreichten wir eine kleine Spalte, durch die wir hindurch schwimmen mussten. Wir hörten auf der anderen Seite schon das Tosen des Wasserfalls. Und als wir den Felsspalt durchschwommen sind, konnten wir ihn auch sehen. In einer kleinen Höhle schossen Unmengen an Wasser die Felswand hinunter.
Durch den starken ist der Wasserstand in der Höhle deutlich höher als normalerweise. Auch der Wasserfall im Wadi Shab ist eigentlich nicht ganz so stark.
Neben dem Wasserfall entdeckten die Jungs ein Seil. Nachdem sie unseren Guide von Arabica Orient gefragt haben, wofür dieses ist und er sagte, dass man daran hochklettern und ins Wasser springen kann, wurden Melanie und Thomas von zwei abenteuerlustigen Gesichtern angeguckt. Flo probierte es als Erster aus und einfach war das nicht. Beim zweiten Anlauf schaffte er es und Benni machte es ihm nach.
Nach ein paar Minuten mussten wir auch wieder los. Der Rückweg ging deutlich schneller als der Hinweg, auch weil wir diesmal wussten, dass man einige der Flussüberquerungen auch überklettern kann und wir dadurch unsere Wanderschuhe nicht so oft an und ausziehen mussten.
Zurück waren wir alle sehr erschöpft und freuten uns auf leckeres arabisches Mittagessen in der Stadt Sur.
Unsere Tipps zum Wadi Shab
Der Wadi Shab ist auf jeden Fall ein Canyon, den man besichtigen sollte, wenn man sich in der Region befindet. Auch wenn der Weg sich ein bisschen zieht, lohnt sich allein schon das Abenteuer und das Ziel ist es auf jeden Fall Wert. Wir haben damals den Fehler gemacht, nichts zu Essen mitzunehmen, was vor allem bei kleineren Kindern wichtig ist. Außerdem braucht ihr reichlich Wasser. Unser Guide hat uns 1 Liter pro Person empfohlen und die haben wir auch gebraucht.
Beim Schuhwerk haben wir viele Touristen und Guides mit Badeschuhen und Flipflops gesehen. Wir waren mit unseren Wanderschuhen sehr zufrieden, da es oft Stellen im Wadi Shab gab, wo man sich schnell mal verletzen kann. Trotzdem sollte man sich davon nicht aufhalten lassen.
Wir werden den Wadi Shab als einen der schönsten Momente in Oman in Erinnerung behalten.