Eine Gletschertour auf den Breiðamerkurjökull mit Glacier Adventure im Süden von Island

Der Vatnajökull ist der größte Gletscher Europas und wir haben eine Gletschertour mit Glacier Adventure Breiðamerkurjökull einem Teil des berühmten Vatnajökull unternommen. Wenn man in Island ist, ist es fast unmöglich eine Reise zu machen, ohne ihn zu sehen. Er erstreckt sich vom Zentrum der Insel bis zur Südküste am Diamond Beach.

Man kann ihn besteigen, allerdings niemals alleine auf eigene Faust, sondern nur geführt, denn Gletscher sind immer in Bewegung und es können überall Risse und Spalten entstehen, in die man stürzen könnte. Für uns war es jetzt schon das zweite Mal auf dem Eisgiganten. Im Sommer waren wir mit Glacier Adventure unter anderem Eisklettern. Dieses Mal sollte es in die Tiefen des Gletschers gehen: in die Eishöhlen.

Vorbereitung im Glacier Adventure Basecamp 

Dafür fuhren wir sehr früh mit unserem 4×4-Geländewagen zum Base Camp von Glacier Adventure. Wir waren allerdings nicht die einzigen, die dieses Abenteuer erleben wollten. So kam es, dass wir in einer kleinen Gruppe aus 4 weiteren Personen auf dem Gletscher unterwegs waren. 

Bevor wir losgingen, bekamen wir noch alle die nötige Ausrüstung: Helm, Steigeisen, Krampen, feste Wanderschuhe und Klettergurte. Wir waren mit unseren Schuhen von Garmont und den Klettergurten und Helmen von Mammut bereits gut ausgestattet. Dann wurden wir von unserer Guidin eingewiesen und konnten losfahren. Mit einem Offroader fuhren wir etwa eine halbe Stunde eine F-Road bis zum Gletscher Breiðamerkurjökull. Hier kamen uns bereits jede Menge Menschen und Autos entgegen. Das war uns auch vorher schon klar, dass wir nicht alleine dort sein würden. Diese Erwartung sollte man auch nicht haben. Seit Oktober gibt es am Gletscher eine neu entdeckte Eishöhle, die auch für Tagestouristen leicht zu erreichen ist. Das erklärt auch den Andrang an dieser Stelle.

Unterwegs auf dem Breiðamerkurjökull Gletscher 

Wir zogen unsere Krampen an und liefen erstmal ein paar Minuten, bis wir wirklich am Gletscher dran waren. Schon auf diesem Weg merkt man, wie wichtig festes Schuhwerk ist. Am Gletscher angekommen hieß es Krampen wieder ausziehen und Steigeisen anziehen. Auch wenn das Eis nicht danach aussieht, ist es trotzdem verdammt rutschig. Ihr könnt das ja mal selbst ausprobieren. Wir waren froh, dass wir die Steigeisen hatten und liefen gut ausgerüstet los.

Nach etwa 15 Minuten kamen wir zur ersten Eishöhle des Tages. Das blaue Eis leuchtete uns entgegen. Die meisten Leute denken, dass wenn die Sonne scheint, das Eis noch schöner ist und noch blauer. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Unser eher trübes, bewölktes Wetter war perfekt und auch durch den Regen in den Tagen zuvor war das Eis richtig schön sauber gewaschen.

Danach ging es zur nächsten Eishöhle. Wobei man sagen muss, dass das nicht mehr wirklich eine Höhle war. Denn sie war oben offen. Grund dafür ist die Bewegung des Gletschers und die Windzirkulationen. Es entstehen am Ende des Gletschers Höhlen, Bowls und Eisröhren. Allerdings waren wir bei unserer Ankunft erschrocken, wie weit der Gletscher zurückgegangen ist. Er reichte mehrere hundert Meter weniger weit, als 1 1/2 Jahre zuvor im Sommer. Und das ist ein großes Problem für Island. Denn durch das viele Schmelzwasser drohen Überflutungen und ähnliche Katastrophen. 

Auch in der nächsten Höhle konnte man sehen, wie das Eis langsam immer weniger wird. Deswegen waren wir umso glücklicher, dass wir noch eine Höhle erwischt haben, die in einem perfekten Kreis alle Farben des Eises zeigt. Vom kristallklarem weiß über leuchtendes blau bis hin zu dunklem von Vulkanasche geprägtem Eis.

Es geht unter den Gletscher und in die Blue Ice Cave

Auch wenn es nach nicht viel klingt, ging es nun schon wieder runter vom Gletscher. Etwa 2-3 Stunden verbringt man auf dem Eis. Aber der Ausflug war noch nicht vorbei: zwei Eishöhlen warteten noch auf uns.

Die erste war im Prinzip unter dem Gletscher. Am Fuß des Gletschers liefen wir unter den Gletscher in eine Höhle hinein. Diese war jetzt schon richtig groß und das Licht hatte es schwer durchzukommen. Wir hielten uns hier nur kurz auf, da der Regen der letzten Tage reichlich Wasser in die Höhle gespült hat und wir nicht weit kamen.

Die letzte Eishöhle befand sich weiter weg vom Gletscher und war mit Abstand die Größte. Hier tummelten sich auch sehr viele Touristengruppen. An schlechten Tagen kann man schonmal eine Stunde warten, um hineinzugehen. Wir hatten jedoch Glück und mussten nicht weiter warten. Aber auch so hätte sich das Warten gelohnt. 

Zum Glück haben wir Bilder, die zeigen, wie es im Inneren der Höhle aussah, denn mit Worten lässt sich das nicht beschreiben. Wir stiegen tief in die Höhle hinein und gingen bis zum dunkelsten Punkt hinunter. Mehrere Meter Eis, Vulkanasche und Erde stapelten sich über uns und trotzdem gelangte das Licht irgendwie durch. 

Alleine in dieser Höhle verbrachten wir etwa eine Stunde und liefen oder krochen durch Gänge in immer neuen Höhlenteile. Nun ging es zurück zum Auto und ins Basecamp, wo schon heiße Schokolade und Kaffee bereitstanden.

Unser Eindruck von der Gletschertour mit Glacier Adventure

Die Gletschertour im Winter ist auf jeden Fall anders als im Sommer. Während es im Sommer mit Eisklettern und Wandern eher actionreich ist, erlebt man im Winter die volle Schönheit des Gletschers mit eigenen Augen. Beide Touren mit Glacier Adventure haben sich vollkommen gelohnt. Man sollte die Tour jedoch nicht unterschätzen und nicht an Outdoor-Kleidung oder Schuhwerk sparen. Für weniger geübte Wanderer gibt es auch kürzere Touren.

Für uns war die Tour genau richtig und damit können wir sagen, dass die Touren auch für Familien mit Kids und Teenagern geeignet sind. Achtet beiden Touren auch auf genügend zu trinken und Verpflegung. Man ist eben einige Stunden unterwegs. Auch ein Paar Wechselhandschuhe ist nicht verkehrt. Besonders für Kinder.

Wir hatten unseren Spaß im Gletschereis und würden das jederzeit wieder mit Glacier Adventure machen. Aber ganz sicher nicht alleine, ohne Guide!

Autor

  • Flo.umdiewelt

    Ich bin Florian und liebe es in den Bergen unterwegs zu sein. Auf einem Berg zu stehen und über die Gipfel oder in die Ferne zu schauen ist das Größte für mich.

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