Familien-Abenteuer im Sommer in der Aletsch Arena mit dem unglaublichen Gletscher

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Es ist unsere zweite Reise in die Schweiz und unser erster Besuch der Aletsch Arena im Kanton Wallis. Das erste Mal haben wir Interlaken und das Jungfraujoch besucht. Dass das Jungfraujoch auch in der Aletsch Arena für uns eine Rolle spielt, hatten wir bis dahin noch nicht in unseren Gedanken. Als wir dann aber den eisigen stillen Riesen, den Aletsch Gletscher vor uns hatten, staunten wir nicht schlecht. Ab hier hatten wir auch den Zusammenhang zum Jungfraujoch und Interlaken verstanden.

Aber eins nach dem anderen. Die Aletsch Arena liegt auf Luftlinie zwischen Interlaken und dem Matterhorn und Zermatt. Wir sind von der französischen Grenze über Charmonix in die Schweiz gereist. Im Ort Mörel-Filet haben wir einen kleinen Camping-Platz für unseren Carado-Camper gefunden. Unweit von Bahnhof und auch unweit von der Seilbahnstation waren wir mobil für die kommenden Tage. Wir waren sehr gespannt, was uns erwarten würde und wussten bis dahin noch nichts von dem Gletscher!

Mit dem Carado Camper in der Aletsch Arena

Der Campingplatz Tunetsch ist ein recht kleiner Platz direkt an einem Restaurant. und am Fluss Rhone. Es gibt saubere Toiletten, Duschen, Strom und Wasser. Ein Stellplatz direkt an der Rhone war auch gleich gefunden. Also richteten wir hier unseren Carado T338 EDITION 25 ein und bereiteten uns auf die kommenden Tage auf dem Campingplatz vor. Denn wir brauchen den Camper hier nicht zur Mobilität. Es waren, wie schon geschrieben, alle öffentlichen Verkehrsmittel fußläufig erreichbar.

Aber neben dem Campingplatz bietet die Aletsch Arena auch viele kleine Hotels und vor allem Ferienwohnungen, Chalets und Ferienhäuser. Die großen Luxus-Hotels findet man hier eher nicht. Das ist Interlaken und Zermatt vorenthalten. Und das ist auch gut so. Die Aletsch Arena ist vor allem im Winter bei ganz vielen Ski-Touristen beliebt, die nicht die wilden Partys erwarten.

Aber auch im Sommer erfreut sich die Region immer größerer Beliebtheit. So führt hier zum Beispiel der Stoneman Glaciara vorbei. Für Biker ist diese Region ein Paradies, aber auch als Wandergebiet lohnt sich die Aletsch Arena absolut.

Hotel oder Ferienwohnung in der Aletsch Arena buchen:

Tretboot-Fahren in der Aletsch Arena

Mit dem Zug ging es am ersten Morgen von Mörel-Filet einen Ort weiter nach Betten. Dort ist der Bahnhof quasi direkt in der Talstation der Seilbahn integriert und von hier aus fuhren wir hinauf zur Bettmeralm. Oben angekommen standen wir in einem kleinen eigenen Dorf auf dem Berg. Es gab hier alles. Eine Schule, einen Laden, Sportgeschäfte, kleine Hotels und viele typische schweizer Häuser. Was es hier oben aber nicht gab, waren Autos.

Wir liefen durch den Ort bis zum Bettmersee, wo es den Tretboot-Verleih Bootshüsi Bettmeralp gab. Unsere beiden passionierten Tretboot-Fahrer Melanie und Ben setzten sich voller Freude in eines der Boote und los ging es: eine Runde über den Bettmersee. Nach der Runde auf dem Wasser wanderten wir weiter über den Blausee zur Moosfluhbahn. Mit der Bahn ging es nun nach ganz oben zur Bergstation und hier gab es das erste richtige Gletscher-Wow-Erlebnis.

Wir standen an einem der vielen View-Points und schauten einfach gebannt auf die riesige Gletscherzunge. Diese streckt sich nämlich vom Jungfraujoch bis hier hin in die Aletsch Arena. Wir konnten das Jungfraujoch noch nicht sehen, aber die Verbindung zu Interlaken war nun in unseren Köpfen angekommen.

Ben schaut auf wunderschönen Aletsch Gletscher
Ben schaut auf wunderschönen Aletsch Gletscher

Raclette und Cholera in der Schweiz

Am Chuestall Blausee machten wir nun eine Mittagspause. Wir hatten schon viel gehört von den Schweizer Spezialitäten Raclette und Cholera. Das Raclette hat übrigens nichts mit diesen furchtbaren deutschen Tischgrill-Traditionen zu tun. Bei diesem Schweizer Gericht geht es um gegrillten flüssigen Raclette-Käse mit Kartoffeln und Cornichons. Und Cholera ist eine Art Quiche gefüllt mit Kartoffeln, Lauch und Käse. Beides haben wir probiert und wir sind begeistert.

Ben isst ein Raclette in der Schweiz
Ben isst ein Raclette in der Schweiz

Mountaincart in der Aletsch Arena

Nach dem Essen ging es von der Seilbahnstation am Blausee mit Mountaincarts hinab ins Tal. Ja – wer uns kennt, wir sind Mountaincart-Profis. Die Strecke führte auf dem normalen Wanderweg entlang. Also etwas Obacht auf Fußgänger, aber das war kein Problem. Es waren alle sehr freundlich und wir konnten an den Wanderern entspannt vorbeidüsen.

Mountaincarts am Hohfluh in der Aletsch Arena
Mountaincarts am Hohfluh in der Aletsch Arena

Es gab immer wieder ein paar Stellen, wo es bergauf ging, dadurch wurde man automatisch etwas langsamer. Dann kam aber eine sehr lange gerade Abfahrt. An der Talstation der Moosfluhbahn in Riederalp war der Spaß auch schon wieder zu Ende. Mit Staub im Mund und knirschenden Steinchen zwischen den Zähnen und einem breiten grinsen im Gesicht, gaben wir die Mountaincarts wieder ab.

Der traditionelle Älplerumzug in Riederalp

Als wir durch Riederalp durchgelaufen sind, sahen wir schon sehr viele Menschen am Straßenrand. Es fand gerade der alljährliche Älpler Umzug statt. Mit dabei waren die Skischule, die Mountainbiker, verschiedene Trachtentruppen und natürlich auch die örtliche Feuerwehr. Diese spritzte bei herrlich warmen Sommerwetter kühles Wasser in die Menschenmengen. Die Stimmung war ausgelassen und alle hatten sehr gute Laune.

Doch das Highlight kam am Ende des Älplerumzugs. Es waren die starken Männer mit ihren riesigen lauten Kuhglocken. So wie man sich das vorstellt, hatten sie sich die großen Glocken um die Hüfte geschnallt und liefen immer im vorgegeben Rhythmus schwingend durch die Straßen von Riederalp. Das Bild war herrlich und bestätigte alle Schweizer Klischees.

Das Pro Natura Zentrum Aletsch

Nach diesem kulturellen Highlight nahmen wir den Sessellift hinauf zur Hohfluh und wanderten anschließend durch den Aletsch-Wald bis zu einer alten großen Villa auf dem Berg. Es war die Villa Cassel ein altes traditionelles viktorianisches Herrenhaus, welches ursprünglich die Sommerresidenz eines reichen britischen Finanziers war, später ein Hotel und heute ein Naturschutzzentrum beherbergt. Die Villa Cassel hat sehr viel Geschichte aufzuweisen. Sogar Winston Churchill war hier zu Gast, da er zu den Freunden der Familie Cassel gehörte.

Heute ist im Keller des Gebäudes eine interaktive Ausstellung, die uns die Auswirkungen des Klimawandels und den Einfluss auf den Aletsch Gletscher zeigte. Bei der anschließenden kurzen Führung durch das historische Gebäude, konnten wir sogar die alten Möbel und Einrichtungen von damals bestaunen.

Nach diesem ereignisreichen Tag, machten wir uns nun wieder mit der Gondel zurück ins Tal, wo wir den Abend in unserem Carado Camper ausklingen ließen.

Die Hängebrücke GOMS

Wir starteten heute recht entspannt in den Tag und nach dem Frühstück wartete auf uns die die Hängebrücke GOMS. Wir fuhren mit dem Zug nach Fürgangen von wo die „GOMS Bridge“ hinüber nach Mühlebach führt. Mit 280 Metern Länge und eine Höhe von beachtlichen 92 Meter gehört sie zu den 5 längsten Hängebrücken der Schweiz.

Als wir davor standen, sah die Brücke schon beeindruckend aus. Natürlich trauten wir uns darauf, denn einen Blick hinunter wollten wir auf jeden Fall wagen. Sogar der Stoneman führt über diese Brücke. Wir liefen also einmal hinüber und wieder zurück. Auf der Mitte schauten wir die über 90 Meter hinunter. Schon etwas mulmiges Gefühl und kribbeln im Bauch.

Für uns ging es aber nun wieder mit dem Zug zurück nach Fiesch.

Wanderung vom Eggishorn zum Moosfluh

Von Fiesch aus fuhren wir mit der Seilbahn hinauf zur Fiescheralp und dann direkt zum Eggishorn hinauf. Hier oben findet man wirklich den besten View Point auf den Aletsch Gletscher. Wir konnten sogar das Jungfraujoch sehen und damit schloss sich der Kreis zu unserem Aufenthalt in Interlaken vor ein paar Jahren. Denn zum Jungfraujoch kommt man von Interlaken über Grindelwald hinauf.

Wir standen hier oben und schauten einfach nur auf den Gletscher. Wir fragten uns, wie die Linien auf dem Gletscher zustande kamen. Aufgrund, dass mehrere kleinere Gletscher in den großen Aletsch Gletscher fließen, wird am Rand bei den Übergängen Gestein ganz langsam abgetragen. Dieses bildet dann die Streifen auf dem Gletscher.

Wir fuhren dann mit der Eggishornbahn wieder hinunter zur Mittelstation auf der Fiescheralp und wanderten von hier aus entspannt über einen breiten Wanderweg hinüber zur Bettmeralp. Wir sahen den See, wo wir gestern mit den Tretbooten unterwegs waren. Mit der Seilbahn zum Bettmerhorn fuhren wir hinauf zum großen Panorama-Restaurant. Auch hier war wieder ein Viewpoint auf den Gletscher. Doch hier im Panorama Restaurant blieben wir nur auf ein kurzes Getränk. Wir wollten den Grat immer oberhalb des Aletsch Gletschers entlang wandern bis zum Moosfloh.

Nach einer etwa zweistündigen sehr schönen Wanderung erreichten wir das Moosfluh und haben dann wirklich alles Viewpoints auf den Aletsch Gletscher an einem Tag geschafft. Wir erinnerten uns an das leckere Raclette und die Cholera am Vortag im Chuestall Blausee. Bis da hinunter schaffen wir es noch! Mit der Seilbahn ging es also bis zu Station Blauersee und dann die letzten Meter zu Fuß. Oh man, war das wieder lecker. Das hatten wir uns redlich verdient. Mit dem Blick auf das Matterhorn in der Ferne haben wir den Nachmittag in der Sonne auf der Terasse des Chuestall Blausee verbracht.

Fravely vor dem Aletsch Gletscher
Fravely vor dem Aletsch Gletscher

Der Eggishorn Klettersteig

Unser letzter Tag in der Aletsch Arena war gekommen, aber wir wollten nochmal etwas ganz Besonderes erleben. Es gibt am Eggishorn einen Klettersteig und der ist für Familien ausgezeichnet. Wir hatten ja unsere Klettersteigsets mit in unserem Carado Camper, also war es für uns ein leichtes am Morgen die erste Seilbahn vom Tal aus Fiesch über die Fiescheralp zum Eggishorn zu nehmen und direkt in den Klettersteig einzusteigen.

Fravely klettern auf dem Eggishorn Klettersteig
Fravely klettern auf dem Eggishorn Klettersteig

Doch vorher haben wir nochmal einen Blick auf den unglaublichen Aletsch Gletscher geworfen. Er ist einfach so faszinierend. Die Sicht war großartig und wir konnten bis zum Jungfraujoch schauen. Den Moment noch mitgenommen, machten wir uns auf den Weg zum Klettersteig. Bis zum Einstieg sind wir ein kleines Stück gewandert.

Der Einstieg war recht einfach. Es kam dann aber schnell die erste schwierige Stelle, die etwas Überwindung kostete. Es war eine Brücke aus Alu-Leitern, doch die haben wir sehr gut gemeistert. Direkt an der Felswand führte der Klettersteig weiter bis zur Einseil-Brücke unter der Eggishornseilbahn. Auch diese haben wir nacheinander überquert. Dann waren in den Felsen nur noch Stahlstufen geschlagen. Es ging erst horizontal am Fels entlang. Als das geschafft war, kamen unzählige Stufen die steile Felswand hinauf.

Kurz vor dem Gipfel wurde es nochmal etwas felsiger und dann haben wir den höchsten Punkt vom Klettersteig erreicht. Von hier waren es nur noch wenige Meter bis zum Ziel und bis zur Seilbahn zurück. Mit dieser fuhren wir wieder zur Fiescheralp und nach Fiesch zurück, wo unser Camper von Carado auf uns wartete.

Wir sind begeistert von der Schweiz und der Aletsch Arena

Es war wirklich traumhaft in der Schweiz und die Aletsch Arena hat auch im. Sommer so viel Abenteuer in den Bergen zu bieten. Es gibt viele Möglichkeiten für Aktivitäten. Auf dem Mountainbike oder aber auf dem Mountaincart. Dazu ein wunderschöner Klettersteig und die vielen schönen Wanderwege.

Fravely am Aletsch Gletscher
Fravely am Aletsch GLetscher

Aber alles überragend ist dieser unglaubliche Anblick auf den Aletsch Gletscher. Der hat uns wirklich gepackt! So riesig und majestätisch liegt dieser Riese in dem Tal und droht in einigen Jahrzehnten ganz zu verschwinden. Das macht uns traurig und wir haben wirklich jeden Blick auf den Gletscher in uns aufgesogen. Wir hoffen nochmal wiederzukommen und den Aletsch Gletscher nochmal sehen zu dürfen. Dann vielleicht im Winter und mit einem leckeren Raclette im Schnee!

Autor

  • Thomas

    Ich bin Thomas und schreibe seit vielen Jahren den Familien Reiseblog Fravely. Ich liebe es die Welt zu bereisen und mit meinen beiden Jungs Flo und Ben und meiner Frau Melanie wundervolle Abenteuer zu erleben.

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