Schon einmal waren wir in Obertauern zu Gast. Damals war es Sommer und der Ort Obertauern war ein bisschen im Sommerschlaf, denn Obertauern ist vor allem im Winter ein Domizil für Skifahrer aus ganz Europa. Nicht zuletzt aufgrund der Band The Beatles, die hier ihre Skiszenen für den Film „Help“ drehten. Noch heute stehen vier überlebensgroße Figuren auf der Skipiste und erinnern an diesen Moment der Musik-Geschichte.
Aber wir waren nicht wegen den Beatles oder der Geschichte in Obertauern. Wir wollten wissen, wie es im Winter hier ist und ob zu Ostern da oben auf knapp 1800 Metern Höhe auch noch Winter ist. Wir sind mit dem Auto angereist und noch in Untertauern zeigte sich der Frühling. Die Straße führte uns immer weiter nach oben Richtung Obertauern und auf einmal standen wir im Schnee. Hallo Winter zu Ostern! Und was sollen wir sagen, es war das komplette Gegenteil zum ruhigen und und etwas verträumten Sommer. Der Ort lebte und er war voll mit begeisterten Skifahrern und Snowboarden. So soll es sein und genau so haben wir uns das auch erhofft.
Hotel oder Ferienwohnung im Obertauern buchen:
Das CARPE SOLEM JULES Obertauern
In Obertauern gibt es viele Hotels, Ferienwohnungen und Unterkünfte, die alle einen sehr hohen Standard haben. Wir selbst waren im CARPE SOLEM JULES und hatten hier eine tolles Appartment mit Halbpension. Die kleine Ferienwohnung hatte ein Schlafzimmer, eine Schlafcouch im Wohnbereich und sogar eine kleine Küche. Das Frühstück gab es unten im Restaurant und war ausgezeichnet. Das Abendessen war à la carte Küche auf italienisch. Das Risotto können wir wirklich empfehlen! Im Unteren Bereich gab es auch einen kleinen, aber sehr feinen Saunabereich, den wir garantiert nach einem guten Skitag nutzen werden.
Von unserem Ferienappartment in Obertauern hatten wir es nur wenige schritte zur Grünwaldkopfbahn, die uns direkt auf die Skipiste brachte. Auch die Zehnerkarbahn war zu Fuß erreichbar, welche auf die andere Seite des Skigebiets fuhr. Damit hatten wir einen perfekten Ausgangspunkt für die kommenden Tage in Obertauern.
Mit dem Airboard die Piste hinab
Gleich am ersten Tag hatten wir das erste Winterabenteuer geplant. Dieser Spaß heißt Airboarden und ist eigentlich recht einfach erklärt: Man liegt auf einer kleinen speziellen Luftmatratze und brettert den Berg Kopfüber hinab. Klingt erstmal bekloppt, macht aber richtig viel Spaß.
Man brauch dazu Skikleidung, wasserfeste hohe Schuhe (auch gern Skischuhe) und Helm und Skibrille. Das Board haben wir von der Skischule bekommen und einen Coach dazu, der uns eingewiesen und uns erklärt hat, wie man dieses Airboard steuert. Eigentlich auch ganz einfach mit Gewichtsverlagerung. Für Ben, der noch nicht wirklich viel Gewicht mitbringt, war es gar nicht so einfach zu steuern. Man wird wirklich schnell und kleinere Rampen kann man sogar mit diesen schnellen Dingern nehmen.
Hinauf geht es dann auf Knie sitzend mit dem Schlepplift. Flo und Ben haben sich fast den ganzen Nachmittag mit dem Airboard die Piste hinab geschwungen. Immer schneller wurden ihre Fahrten und auch das Lenken hatten die beiden immer besser raus. Dieses Airbaord ist eine perfekte Abwechslung zum Ski- und Snowboard-Tag und ein echter Tipp für Familien mit Teenagern.
Den Abend verbrachten wir in der Sauna vom CARPE SOLEM JULES, denn wir hatten ja schon gesagt, dass wir hier einige Zeit verbringen werden.
Mit Ski und Snowboard in Obertauern
Der erste richtige Skitag in Obertauern war gekommen. Die Sonne schien und wir haben sehr gut gefrühstückt. Ein perfekter Tag für einen Snowboard Kurs! Genau das hatten heute Flo und Ben vor. Die Boards haben wir schon am Vortag ausgeliehen, sodass wir heute startklar waren. Den Snowboardlehrer Tobi von der Blue Tomato Snowboardschule haben wir dann an der Grünwaldkopfbahn getroffen und dann stiefelten die drei direkt hinüber zum kleinen Hang mit dem Sessellift.
Wir Eltern (Melanie und Thomas) nahmen die Zehnerkarbahn nach ganz oben und begannen unseren Skitag. Hier in Obertauern werden bis zu 100 Pistenkilometer aller Schwierigkeitsgrade geboten. Zudem gibt es eine rote und eine grüne Tauernrunde, die man per Ski fahren kann. Diese Runden sind nicht lang und lassen sich ganz easy schaffen. Sogar mehrmals am Tag. Wir haben es mit der grünen Tauernrunde aufgenommen und konnten uns so einen sehr guten Überblick über das Skigebiet verschaffen.
Als wir die Runde fast zu Ende gefahren hatten, trafen wir auch Flo, Ben und Tobi mit ihren Snowboards. Die drei sind nun schon zum zweiten Mal mit der Grünwaldkopfbahn den Berg hinauf gefahren und glitten schon recht gekonnt die Piste auf den Boards hinab. Wir entschlossen uns aber erstmal eine Pause und ein Einkehrschwung im Treff 2000 zu machen, denn es war Mittagszeit.
Den Nachmittag wollten wir eigentlich auch noch auf der Piste gemeinsam mit Snowboardlehrer Tobi verbringen, doch leider kam heftiger Wind auf und die Liftanlagen mussten schließen. Mit so etwas muss man immer rechnen und für das Wetter kann niemand etwas. Es war aber schon gegen 14:30 Uhr und wir nutzten den Rest des Nachmittags für einen ausgiebigen Saunagang.
Beim Abendessen mit Pizza und Pasta freuten sich unsere Kids, dass sie so gut mit den Snowbaords klar kamen. Sie wollten das noch weiter probieren und mehr lernen.
„Help“ auf der Piste und dann zum Arzt in Obertauern
Wir waren heute sehr früh beim Frühstück, denn wir wollten die erste Bahn auf den Berg nehmen. Vielleicht waren wir etwas übereifrig, aber hinterher ist man immer schlauer. Flo und Ben freuten sich auf den Snowboards zu stehen und auf diesen das Skigebiet zu erkunden. Es klappte ja am Vortag schon recht gut.
An der Bergstation der Zehnerkarbahn angekommen wurden Ski und Boards angeschnallt und wir fuhren bei bestem Wetter los auf die erste Abfahrt des Tages. Alles sah sehr gut aus, doch dann stürzte Flo und viel auf beide Handgelenke. Wie schon die Beatles besangen war „Help“ gefragt. Da wir mit Melanie immer eine Ärztin dabei hatten, schaute sie genau auf die schmerzende Hand. Wir entschlossen uns, dass Flo zum Facharzt in Obertauern muss.
Melanie ist also mit Flo zum Arzt und Ben und Thomas verbrachten die Zeit weiter auf der Piste. Dann kam die Nachricht: Flo hat vermutlich einen Riss im Unterarm. Aber Melanie war sich da nicht so sicher, ob dem wirklich so ist, denn, die junge Ärztin hatte evtl. etwas gesehen und dann gab es sicherheitshalber den Gips. Snowboarden und Ski fahren war für Flo erstmal nicht mehr möglich.
Wir trafen uns beim Mittagessen alle wieder und Flo schaute etwas traurig mit seinem Gipsarm. Wir konnten es nun alle nicht ändern. Am Nachmittag hatte Ben nun den geplanten Snowboard-Kurs alleine. Flo ging zurück in unser Appartment und las ein Buch, während wir Erwachsenen noch eine kleine Runde auf den Skipisten drehten, bevor gegen 14:30 Uhr wieder der Regen und der Wind einsetzte. Wir verbrachten also auch diesen Nachmittag im Saunabereich.
Das sehr gute Abendessen ließ dann aber alle wieder lachen und auch Flo war wieder zu Scherzen aufgelegt.
Das Wetter wollte nicht so wie wir
Unser letzter Tag in Obertauern war gekommen und als wir aus dem Fenster raus schauten, meinte es Frau Holle aber so gar nicht gut mit uns. Er stürmte und regnete, sodass an diesem Tag kein einziger Lift öffnen sollte. Eigentlich war geplant, eine Skitour zu machen. Mit unserem Guide haben wir uns nach dem Frühstück getroffen und er hat davon abgeraten mit Ski in den Schnee zu gehen. Er würde es auch nicht machen. Damit war die Entscheidung gefallen, dass wir einen Wellness- und Faultier-Tag einlegen sollten.
Melanie war mit Flo nochmal zur Gipskontrolle in der Arztpraxis in Obertauern und dieses Mal schaute auch der Chefarzt auf die Röntgenbilder. Auch er war sich unsicher und sah eher keinen Bruch. Auf die Frage, was nun mit dem Gips ist und wie lange er dran bleiben soll, bekam Melanie keine wirkliche Antwort. Also zückte Melanie ihr Telefon und schickte die Röntgenbilder an alle ihre bekannten Chirurgen-Kollegen, die alle keinen Bruch sahen. Aber der Gips blieb erstmal sicherheitshalber dran.
Aber wie schon gesagt, für das Wetter kann keiner etwas. Für Flo war es gut, denn er hatte mit seinem Gips-Arm ja eh keine Möglichkeit sportlich aktiv zu werden. Wir vertrieben uns die Zeit mit Spielen und machten auch einen Ausflug durch Obertauern, als das Wetter etwas besser wurde und es nicht mehr so extrem regnete. Natürlich war die Sauna unser liebster Zufluchtsort an diesem Tag.
Zum Abendessen ging es für uns heute zur Abwechslung ins Hotel Zehnerkar und für einen Cocktail am Abend in die Mundwerk Bar in Obertauern im Freundenhaus.
Spontan auf die Piste in Obertauern
Unser Abreisetag war gekommen und nach dem Frühstück schaute die Sonnen und der blaue Himmel in Obertauern heraus. Wir entschieden uns spontan doch nochmal auf die Skipiste zu gehen. Und auch Flo wollte mitkommen. Wir probierten, ob der Handschuh über den Gips passte. Ja, passt! Ski für Flo und auch für Ben ausgeliehen und dann nochmal am kleinen Skihang probiert, wie es sich anfühlt für Flo. Alles gut und los ging es hinauf auf den Berg.
Mit der Zehnerkarbahn starteten wir in den Skitag. Auf dem Berg hatte Flo noch ein komisches Gefühl, denn vor zwei Tagen ist er hier gestürzt. Aber nach den ersten Metern auf den Ski fuhr es sich für uns alle sehr gut. Wir machten noch eine sehr schöne Runde über viele Pisten von Obertauern und kamen so auf knapp 30 Pistenkilometer am Vormittag.
So hatte unsere Reise nach Obertauern noch ein sehr versöhnliches Ende und einen wundervollen letzten Skitag.
Das sagen wir zu Obertauern
Obertauern hat sehr schöne Pisten zu bieten und gerade die beiden Tauernrunden machen das Skigebiet sehr interessant. Für jeden Skifahrer und Snowboarder wird etwas geboten und auch kulinarisch wird einiges geboten. Obertauern ist ein absoluter Wintersportort, das haben wir bereits im Sommer festgestellt. Es gibt viele Hotels und Appartment-Häuser, Skischulen und Skiverleihe, Restaurants, Bars und Aprez Ski Möglichkeiten. Wer ein schneesicheres Skigebiet sucht, ist bis Ende April in Obertauern sehr gut aufgehoben.
Ob das mit dem Wetter und dem Wind immer etwas schwieriger in Obertauern ist, können wir nicht sagen. Aber ganz ehrlich, wenn man über der Baumgrenze im Skigebiet ist, muss man mit guten und auch mit schlechtem Wetter rechnen. Das ist also keinesfalls ein Minuspunkt für Obertauern!!! Auch für Familien lohnt sich Obertauern auf jeden Fall und wir waren sicher nicht das letzte Mal hier, schließlich müssen wir noch eine Skitour nachholen. Also bis ganz bald in Obertauern.