Vom Stubaier Gletscher haben wir schon einiges gehört und bisher waren wir noch nie auf einem Gletscher Ski fahren. Dies sollte sich nun ändern und wir konnten über Ostern mit unseren beiden Teenagern das Skigebiet Stubaier Gletscher auf Ski erkunden. Für zwei Tage waren wir auf einem der höchsten Skigebiete Österreichs unterwegs und wollen euch natürlich zeigen, was dieses Skigebiet so besonders macht.
Das Skigebiet Stubaier Gletscher liegt nur etwa 45 Minuten mit dem Auto von Innsbruck entfernt. Einfach den Brenner ein Stück hinunter und dann kommt schon auf der rechten Seite das Stubaital. Wir sind in Neustift im Stubaital am späten Nachmittag angekommen und es sah sehr frühlingshaft aus. Auch die Berge rings herum waren grün. Kaum vorzustellen, dass wir morgen und übermorgen auf über 3000 Meter Höhe auf einem Gletscher mit Schnee Ski fahren.
Der Stubaier Hof – in Neustift
Wie schon erwähnt waren wir in Neustift mitten im Stubaital und bewohnten eine wunderschöne Ferienwohnung im Sepp & Hanni’s. Das gehört zum Hotel Stubaier Hof und genau dort haben wir auch ein sehr gutes Frühstück und Abendessen bekommen. Auch den Sauna und Wellness-Bereich konnten wir dort mit nutzen. Die Ferienwohnung war fußläufig ca. 5 Minuten vom Hotel entfernt.
Die Ferienwohnung hatte zwei Schlafzimmer, ein großes tolles Bad und einen großen Wohnbereich mit einer kleinen Küche. Also viel Platz und somit perfekt für uns als 4-köpfige Familie. Frühstück gab es immer schon ab 7 Uhr, sodass wir wirklich die Möglichkeit hatten die erste Seilbahn um 8 Uhr hinauf zum Gletscher zu bekommen. Das haben wir natürlich auch an beiden Tagen gemacht.
Am Abend nutzten wir noch etwas den Wellness-Bereich und die Kids sprangen in den großen Hotelpool, bevor es dann zum Abendessen und früh ins Bett ging.
Hotel oder Ferienwohnung im Stubaital buchen:
Alles in weiß auf dem Stubaier Gletscher
Wie geplant, traf man uns pünktlich um 7 Uhr im Hotel Stubaier Hof zum Frühstück. Für unsere beiden Teenager war das wirklich etwas zu früh, aber sie wussten, dass das Skifahren dann um so cooler ist. Der frühe Vogel fährt gern Ski!
Wir fuhren hinauf zur Talstation der Eisgrahtbahn, welche etwa 25 Minuten von Neustift entfernt lag. Am großen Parplatz angekommen sahen wir schon die großen Gondeln und waren voller Vorfreude jetzt hinauf in den Winter zu fahren. Wir nahmen eine der ersten Bahnen hoch zum Stubaier Gletscher und fuhren bis zur Eisgraht Bergstation. Da oben konnten wir direkt in den Intersport gehen und uns Ski ausleihen und schon waren wir bereit für die Piste. Ja, richtig gelesen: oben an der Bergstation werden die Ski ausgeliehen, nicht wie sonst bei der Talstation.
Flo und Ben wollten direkt ganz nach oben. Also fuhren wir mit der Gondel der Schaufeljochbahn nach oben. Dort oben gibt es auch das Top of Tirol, welches aber an diesem Tag geschlossen war aufgrund von zu viel Neuschnee. Wir haben uns dann auf die ultra breiten Pisten gewagt. Und diese fuhren sich ausgezeichnet, denn der Schnee hier oben ist zum einen Naturschnee und die Pisten sind sehr eben und angenehm. Allerdings war es am ersten Tag hier oben etwas wolkig. Da ringsum kein einziger Baum stand war es um uns herum sehr weiß. Es hab zum Teil so wenig Kontraste auf der Piste, dass man manchmal nicht wusste, ob man steht oder noch fährt so schön weiß war der Schnee.
Im Laufe des Tages zogen die Wolken auf und es kam sogar ab und an die Sonne etwas heraus. Das fährt sich dann doch viel einfacher, wenn man auf so einer Piste ein paar Schatten erkennt und damit auch die Piste vor den Ski richtig deuten kann. So zogen wir unsere Schwünge in den Schnee und die Jungs probierten alle möglichen Fun Slopes und Slalom Strecken, die auf unserem Weg lagen aus. Allerdings gab es da die richtigen Kracks, die richtig Springen und Sliden konnten. Das können Flo und Ben (Gott sei Dank) nicht.
Eisklettern auf dem Stubaier Gletscher
Am Nachmittag erreichten die Bergstation der Gamsgartenbahn. Dort sahen wir ihn schon, den großen Eiskletterturm. Dieser wird hier jedes Jahr künstlich errichtet um das Eisklettern zu ermöglichen. Der Turm ist imposante 20 Meter hoch und vor dem Turm wartete schon Marko auf uns. Er hatte Steigeisen, Klettergurte und Eipickel parat. Da wir nicht zum ersten Mal im Eis kletterten, wussten wir auch schon, wie man sich im Eis bewegt. Marko brauchte uns also nicht mehr so viel erklären.
Er baute uns aber mit 6 Eispickeln einen kleinen Übungsweg im Eis auf. Es fühlte sich nicht gewohnt, aber bekannt an mit Steigeisen ins Eis zu treten und Schritt für Schritt an den Eispickeln entlang zu klettern. Dann ging es an das Richtige Eisklettern. Marko sicherte uns mit einem Seil, während wir nacheinander am Eisturm klettern konnten. Ganz nach oben hat es keiner von uns geschafft. Das sieht halt von unten wirklich weniger hoch aus, als wenn man in der Eiswand hängt.
Das Eisklettern auf dem Stubaier Gletscher kann man unter telefonischer Anmeldung ganz ohne Vorkenntnisse ausprobieren. Wir hatten unsere eigenen Bergschuhe mit, an die auch Steigeisen passen. Man kann aber auch mit Skischuhen klettern und einen Helm hat man ja eh vom Skifahren auf. Also probiert es selbst mal aus.
Noch ein Schwung auf der Piste und ab in die Sauna
Nach dem Eisklettern waren wir hungrig und suchten uns in einer der vielen Möglichkeiten ein leckeres Schmankerl aus der österreichischen Küche. Doch damit hielten wir uns nicht lange auf, denn wir wollten nochmal auf die Skipisten. Vor allem Ben wollte nochmal unbedingt in den Funpark und auch etwas im Tiefschnee fahren. Das kann man hier am Stubaier Gletscher besonders gut. Neben vielen der gemachten Skipisten befinden sich Abschnitte, wo man auch abseits der Piste Freeriden kann.
Wir sind nun aber nicht die ganz verrückten, die sich überall hinunter stürzen. Dafür sind wir einfach Großstädter, die ab und an mal Ski fahren. Dennoch machte es sehr viel Spaß den tiefen Schnee zu spüren.
Nun war aber die Zeit gekommen, dass wir zurück mussten. Die letzte Gondel fährt an der Eisgrahtbahn und wir saßen darin. Also auf zurück nach Neustift in unser tolles Hotel Stubaier Hof und ab in die Sauna. Flo und Ben vergnügten sich im Pool und so ließen wir den Tag ausklingen bis zum Abendessen. Müde und geschafft ging es für uns ins Bett, denn auf uns wartete noch ein zweiter Tag am Stubaier Gletscher.
Die Sonne über dem Stubaier Gletscher
Guten Morgen und ein Hallo an die Sonne. Unser zweiter Tag im Stubaital und die Sonne zeigte, was sie kann. Wieder sind wir früh aufgestanden und saßen pünktlich um 7 Uhr am Frühstückstisch. Wir schauten alle in das etwas müde Gesicht unseres Gegenübers, aber nach dem Frühstück wurde alles besser!
Wir fuhren zum zweiten Mal hinauf zum Parkplatz und erwischten wieder eine der ersten Gondeln der Eisgrahtbahn. Direkt bis ganz nach oben ging es und mit Ski hinauf zum Top of Tyrol. Leider war dies auch an diesem Tag geschlossen. Also ab auf die Piste und unsere Spuren waren die ersten in den Rillen, welche die Pisten Bullys in der Nacht gezogen haben. Wow, fuhr sich das gut. Flo und Ben überboten sich gegenseitig mit persönlichen Geschwindigkeits-Rekorden. So standen letztendlich bei Flo über 85 km/h auf der Ski-App. Wir als Eltern können da immer nur den Kopf schütteln!
Heute war die Sicht ausgezeichnet und als wir oben auf dem Berg standen zeigte sich ein wundervolles Panorama, welche man von Postkarten oder Bildschirmhintergründen am Computer kennt. Wir konnten gar nicht genug Fotos machen. Die Skipisten fuhren sich heute noch besser als am Vortag. Ben und Thomas wurden auch etwas mutiger und probierten sich wieder im Tiefschnee abseits der Piste aus. Ben nutzte jeden Hügel für Sprünge und natürlich war der Funpark Stubai Zoo und die Slalomstrecken sowie Speedchecks die anvisierten Ziele der Jungs.
Eine Runde Pisten Bully
Wir fuhren bis in den Nachmittag hinein und haben immer wieder andere Pisten ausprobiert. Doch am Nachmittag wartete noch ein beseronderer Höhepunkt auf uns. Wir durften mit einem Pisten Bully mitfahren. Schon einmal hatten wir dieses Vergnügen in der Nacht. Hier am Stubaier Gletscher kann man immer Dienstags um 14:00 Uhr eine Runde in dem Pisten Bully mitfahren. Das ist nicht nur für kleine Kinder eine Attraktion. Auch unsere beiden größeren Kids waren begeistert und auch wir Eltern sind gern mal in dieses riesige Monster eingestiegen.
Die Fahrt dauert nicht lange, doch der Fahrer Michael hat uns einige Fakten zum Pisten Bully erklärt. So sind die Rillen nicht zum schön aussehen, sondern damit wird mehr Fläche für kalte Nachtluft geboten und der Schnee wird besser herunter gekühlt und somit fester. Zudem ist das Fahrgefühl für den Skifahrer etwas angenehmer. Der Pisten Bully wird mit einem flachen Lenkrad und Joysticks wie bei einer Spielekonsole gesteuert. Dazu gibt es Radar und viele weitere Hilfsmittel an Board für den Fahrer.
Die letzte Abfahrt bis zur Talstation
Es war nun schon wieder Nachmittag und die Zeit verging super schnell. Wir fuhren mit der Eisjochbahn nochmal ganz hinauf und von hier an ging es die Talabfahrt bis hinunter. Es war nur noch die schmale Piste bzw. Tourenweg ins Tal geöffnet und hier galt es etwas vorsichtiger zu fahren. Die Hänge waren sehr steil und der Schnee auch nicht mehr der Beste. Aber es hat uns allen Spaß gemacht und gerade die Jungs lieben solche Herausforderungen.
Die Ski, die wir an der Bergstation am Vortag ausgeliehen hatten, konnten wir auch im Tal an der Eisgrahtbahn abgeben. Hier gab es auch eine Filiale des Intersport. Das war unsere letzte Abfahrt für diese Ski-Saison und die hat nochmal richtig Laune gemacht. Nun ab ins Hotel und dem Muskelkater in der Saune etwas zuvor kommen. Natürlich mit Skiwasser!
Der Stubaier Gletscher ist wirklich familientauglich
Alles, was wir zuvor vom Stubaier Gletscher gehört haben, können wir bestätigen. Es ist absolut schneesicher mit Naturschnee, es bietet viel Abwechslung und es ist richtig familientauglich. Gerade für unsere beiden Teenager gab es sehr viel zu entdecken und viel Abwechslung. Mit dem Eisklettern und der Pisten Bully Fahrt wird auch etwas abseits des klassischen Skifahrens geboten. Und mit der Möglichkeit durch den Tiefschnee zu brettern, kann der Stubaier Gletscher richtig punkten.
Wir können auf jeden Fall sagen, dass der Stubaier Gletscher eines der schönsten Skigebiete ist, was wir bisher gesehen haben. Ein wunderschönes Alpenpanorama aus über 3000 Metern Höhe und wenn dann noch die Sonne scheint ist der Skitag perfekt. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am Stubaier Gletscher!