Der Ort Obertauern ist bekannt als Wintersportort mit perfekten Schneebedingungen und super Pisten. Wir haben Obertauern im Sommer besucht und wollen euch mitnehmen in die sommerlichen Berge des kleinen Örtchens auf 1750 Metern. Denn man kann hier auch im Sommer so einiges erleben!
Wir waren sehr gespannt, was uns alles erwartet, denn wir hatten unter anderem eine Hüttenwanderung mit Übernachtung geplant. Ob das so viel Abenteuer ist, wie wir uns das vorgestellt haben, erzählen wir euch auch in diesem Artikel.
Als wir in Obertauern ankamen, wirkte alles etwas verschlafen. Viele Hotels haben im Sommer geschlossen. Doch immer mehr Hotels entdecken auch den Sommertourismus in Obertauern und setzten nicht alle Karten auf den Winter. Und ja – Obertauern hat so viel mehr zu bieten.
Das Panorama Hotel Obertauern
Wir haben für 5 Tage im Panorama Hotel Obertauern von Familie Storch gewohnt. Nach einem sehr freundlichen Empfang in diesem tollen Hotel haben wir unsere Zimmer bezogen. Die waren modern ausgestattet und hatten einen tollen Blick in die Berge. Für uns als Familie war es optimal, dass die beiden Zimmer direkt nebeneinander lagen und sogar mit einem kleinen Vorraum verbunden waren. Einen großen SPA-Bereich gab es auch und einen großen Pool, worüber sich die Jungs sehr freuten.
Wir sind am Morgen in Obertauern angekommen und das Frühstück erwartete uns. Das Buffet war reichhaltig und wir haben alles gefunden, wonach uns war. Gut gestärkt konnten wir also in den Tag starten.
Uns zog es auch gleich raus in die Berge, denn wir wollten Obertauern entdecken! Also haben wir unsere Sachen abgeladen und sofort ging alle Ordnung verloren und unsere Tascheninhalte verteilten sich in den Hotelzimmern. Naja, wie immer! Aber die Wandersachen haben wir gefunden und wir waren bereit für die Berge in Obertauern.
Hinauf auf die Seekarspitze
Wir liefen vom Hotel hinab zur Grünwaldkopfbahn, die auch im Sommer geöffnet hat. Mit dieser fuhren wir hinauf zur Hochalm. Hier gibt es mehrere kleine Bergseen, in denen man sogar baden kann. Das Wetter war allerdings nicht ganz so warm, also blieben unsere Badehosen eingepackt. Wir wanderten einen breiten Wanderweg hinauf an der Seekarspitzbahn vorbei. Der Weg wurde irgendwann schmaler und auch etwas anspruchsvoller.
Über Felsen führte der Weg die letzten Meter bis zur Seekarspitze auf 2350 Metern Höhe. Der Aufstieg ist dennoch nicht so anspruchsvoll und damit ist die Seekarspitze auch sehr recht leicht zu erreichen. Von hier hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf Obertauern und die komplette Region. In der Ferne konnten wir sogar das Dachsteinmassiv sehen. Da waren wir in diesem Jahr auch schon. Hinab ging es dann wieder über felsigen Untergrund und etwas weiter über einen schmalen Wanderpfad.
Am späten Nachmittag fing es dann an zu regnen und wir nutzten die Zeit im Pool und im Sauna- und SPA-Bereich vom Panorama Hotel Obertauern.
Wir machen Kaiserschmarren auf der Dikt´n Alm
Der nächste Morgen begann mit Regen, wie schon der Abend endete. Nach dem Frühstück machten wir also nochmal etwas Wellness. Diesmal aber im Hotel Steiner. Dieses war fußläufig und konnte uns mit einem sehr edlen Spa-Bereich und einem Infinity-Pool überzeugen. Der Spa-Bereich war leider nur für Erwachsene, dennoch gab es im unteren Bereich einen großen Pool und verschiedene Saunen auch für Kids.
Am Nachmittag fuhren wir hinauf zur Dikt´n Alm. Hier wurden wir von Hüttenwirt Bernhard und seiner Schwiegermutter Maria empfangen. Bernhard wusste sehr viele interessante Geschichten zu erzählen, doch er musste erstmal los seine Kälber aus den Bergen zusammen treiben. Es ging für uns mit Maria in die Küche, wo schon eine riesige Pfanne bereitstand. Sollte diese große Pfanne für unseren Kaiserschmarren sein?
Als Maria zu uns sagte: „Wir brauchen als erstes 12 Eier!“ wussten wir… Ja, diese Pfanne sollten wir am Ende auslöffeln.
Flo und Ben machten sich direkt ran und trennten die Eier. Eiweiß steif schlagen, Mehl dazu und jede Menge Zucker und Vanillezucker. Wir hatten eine Menge Spaß und Maria hat es genossen, mit unseren beiden Burschen im Mittelpunkt zu stehen. Der Teig kam dann in die besagte heiße Pfanne. Noch etwas Zucker darauf zum Karamellisieren und es wurde ein ausgezeichneter Kaiserschmarren. Dazu gab es Zwetschgenmus und Preiselbeer-Rahm und Skiwasser.
Lieben Dank an Seniorchefin Maria, dass wir dich in der Küche besuchen durften.
Forellen angeln und grillen auf der Tauernkaralm
Eine neuer Tag und ein neues Abenteuer wartete auf uns. Vor allem Ben war total aufgeregt, denn wir wollten Angeln gehen. Direkt nach dem Frühstück starteten wir. Im Freizeitpark & Wildpark Untertauern gibt es Forellen-Teiche und man kann sich Angeln ausleihen. Mit dabei waren Mona und Stefan, die uns etwas unterstützt haben. Gerade Stefan hat sehr viel Erfahrung beim Angeln und dem Umgang mit Fischen.
Als wir alle eine passende Angel hatten, konnte es auch schon losgehen. Wir brauchten die Angel mit dem Köder gar nicht lange in den Teich halten, schon bissen die Forellen. Innerhalb recht kurzer Zeit hatten wir sechs sehr schöne Forelle geangelt. Beim Ausnehmen der Fische hat uns Stefan dann geholfen.
Mit den Forellen im Gepäck ging es hinauf zur Tauernkaralm. Wir kamen an einem See vorbei und es regnete etwas. Die Wolken hingen sehr tief, doch dann kamen wir an unserem Ziel an. Eine wirklich traumhafte Alm mit einer Hütte wie man sich diese aus dem Bilderbuch vorstellt. Uns hat Gerli, die Hüttenwirtin, empfangen. Inmitten der Hütte stand ein großer Grill, die ganze Decke war schwarz verkohlt von dem Rauch. Es war urig gemütlich. Und genau auf diesem Grill mitten in der Hütte haben wir zusammen mit Gerli die Forellen zubereitet. Dazu gab es eine Backkartoffel für jeden. So lecker!
Wanderung zum Johanneswasserfall
Am Nachmittag wurde es schöner und die Sonne zeigte sich. Wir entschlossen uns, zu einem der schönsten Wasserfälle Österreichs zu wandern. An der Gnadenalm haben wir geparkt und sind gestartet. Es gibt einen Rundweg, der über eine steile Treppe führt. Mal sehen, ob wir den finden, dachten wir uns.
Anfangs ist es ein breiter Wanderweg vorbei an Kühen und auch Pferden auf den Weiden. Dann kam der Abzweig und der Weg führte auf einem schmalen Trampelpfad durch den Wald. Den Johanneswasserfall hatten wir schon gesehen, die Richtung passte! Und dann kam auch die steile Treppe. Sie führte hinab zum Wasserfall, hinter welchem man auch durchgehen konnte. Zurück war der Weg auch nicht schwer und führte über den breiten Weg, den wir schon hingelaufen sind.
Am Abend gab es dann ein sehr leckeres Menü in unserem Hotel. Wirklich ausgezeichnetes Essen wurde uns serviert.
Hüttenwanderung zur Südwiener Hütte
Ein großes Abenteuer in den Bergen war noch offen, was sich Flo und Ben immer mal gewünscht haben. Sie wollten eine Hüttenwanderung machen und auch auf der Hütte übernachten. In Obertauern hatten wir die Gelegenheit dazu. Das Wetter passte, es war nicht zu warm, aber sonnig. Ein passendes Ziel war mit der Südwiener Hütte auch gefunden. Also packten wir nach dem Frühstück unsere großen Trekking-Rucksäcke und wandert los.
Es ging für uns eine der zahlreichen Skipisten ein Stück hinauf, bis wir in sehr steiles Terrain kamen. Dies war alles noch unmittelbar am Ort. Langsam wurde es felsiger und die Bäume wurden weniger. Wir haben also die Baumgrenze erreicht. Wir wanderten unterhalb der Zehnerkarspitze, dem Predigtstuhl und der Glöcknerin entlang. Es war sehr felsig auf dem Wanderweg, mit immer wieder grünen Abschnitten, auf denen uns Kühe und Murmeltiere begegneten.
Auf halber Strecke erreichten wir den Wildsee unterhalb vom Berg die Glöcknerin. Dieser war perfekt für eine kleine Pause und man soll wohl das Wasser aus dem See auch trinken können. Für uns ging es weiter mit unseren großen Osprey Rucksäcken auf dem Rücken und wir erreichten nach fast 5 Stunden und fast 12 Kilometern unser Ziel, die Südwiener Hütte.
Hier wurden wir von Robert und Tanja empfangen. Beide leben auf der Südwiener Hütte und bewirtschaften diese Sommer wie Winter. Sie erzählten uns, dass gerade im Winter sehr viele Ski-Tourer hier übernachten. Aber auch im Sommer ist die Hütte sehr gut gebucht. Wir bestellten nach der langen Wanderung für uns Spinatknödel und Kaiserschmarren und dazu Skiwasser. Genau die richtige Stärkung. Das Essen wird auf der Hütte selbst gekocht und darauf sind Robert und Tanja sehr stolz. Es war auch super lecker!
Am Nachmittag halfen Flo und Ben die Kühe beim benachbarten Bauern melken. Wir Großen entspannten den Nachmittag an der Hütte.
Am Abend gab es noch ein gutes Abendessen und für uns ging es früh ins Bett. Wir hatten ein kleines Zimmer mit fünf Betten. Knapp 60 Gäste kann die Südwiener Hütte beherbergen.
Nach dem Frühstück auf der Hütte packten wir unsere großen Osprey Trekking Rucksäcke und verabschiedeten uns von Robert und Tanja und ihrer tollen Berghütte. Wir wanderten wieder in Richtung Obertauern. Diesmal aber einen einfacheren Weg, der nur zwei Stunden dauerte. Für uns eine tolle Erfahrung und auf jeden Fall wiederholenswert!
Obertauern ist auch im Sommer eine Reise wert
Wie schon eingangs erwähnt, ist Obertauern für viele eine der Wintersport-Hochburgen in Österreich. Für uns ist es nun auch ein absolut tolles Ziel für den Sommer. Der Ort ist etwas verschlafen, aber die Berge sind wunderbar um Obertauern herum. Man kann sehr schnell ein echtes Gipfelerlebnis über 2000 Meter haben, denn man ist ja schon auf ca. 1800 Metern Höhe.
Es gibt auch im Sommer tolle Hotels, die geöffnet haben und ihren Gästen einen erstklassigen Service bieten. Wir sagen nochmal Danke an das Hotel Panorama Obertauern für eure Gastfreundschaft. Und es ist im Sommer noch nicht ganz so überlaufen, wie in anderen touristischen Sommerorten in den Alpen. Wir haben uns sehr wohl und sehr entschleunigt in Obertauern gefühlt. Wir sind gespannt, wie es im Winter hier zugeht. Denn das wollen wir auch nochmal erkunden.