Schon im letzten Jahr haben wir im Oktober eine wunderbare Nordafrika-Reise erleben dürfen und so wussten wir, dass die Reisezeit für Tunesien perfekt sein wird. Wir haben einen Roadtrip durch das Land geplant, mit vielen Schönheiten der Natur, Kultur des Landes Tunesien und mit einigen Star Wars Highlights. Mit der Agentur Bonheur Voyage und dem Tunesischen Tourismusverband hatten wir eine perfekte Kombination für die Planung unserer unglaublichen Tunesien-Reise.
Für uns war Tunesien bisher immer ein Land mit günstigen All-Inclusive-Hotels am Strand von Djerba, Tunis und Hammamet. Wir haben auf einem Roadtrip herausgefunden, dass Tunesien noch viel mehr zu bieten hat, als die üblichen massen-touristischen Urlaubsangebote. Gerade für abenteuerlustige Familien mit Kindern weiß Tunesien mit Star Wars, Sahara-Wüste und unbeschreibliche Canyons zu beeindrucken.
Wenn ihr eine ähnliche Reise machen wollt, dann schaut mal bei For Family Reisen vorbei. Der Kölner Reiseveranstalter für Familienreisen weltweit, hat eine wunderschöne Familienreise nach Tunesien zusammen gestellt.
Wir fliegen nach Tunesien
Unser Flug ging mit Nouvelair am Abend direkt von Berlin auf die Insel Djerba. Die tunesische Airline bietet von Berlin und anderen deutschen Flughäfen mehrere Direktflüge in der Woche zu unterschiedlichen Zielen in Tunesien. Der Service bei Nouvelair ist gut und lässt sich mit günstigen europäischen Airlines vergleichen. Wir hatten keine Probleme und wurden sehr freundlich betreut vor und auch während des Flugs.
Auf Djerba angekommen wurden wir am Flughafen von Foued, unserem Fahrer von Bonheur Voyages für die kommenden Tage abgeholt. Als wir seinen großen Toyota Land Cruiser Geländewagen sahen und er die Fragte bejahte, ob wir mit diesem Auto unterwegs sind, waren wir alle richtig happy. Wir wusste das wird großartig.
Auf dem Weg zu unserem Raddison Blue Hotel stellte sich dann noch heraus, das Foued recht gutes Deutsch versteht und spricht. Wir konnten uns also hervorragend verständigen. Am Hotel angekommen war es schon nach 22 Uhr, also ging es direkt ins Bett.
Die Blue Lagoon und die Moschee Fadhloun
Wir starteten den Tag recht entspannt. Foued holte uns am Hotel ab und wir fuhren zur Blue Lagoon auf Djerba. Ein wunderschöner unbebauter Strandabschnitt mit Palmen, blauem Meer und Sandstrand. Hier lässt sich sehr gut ein Strandtag mit der Familie verbringen. Wenn man zu diesem Strandabschnitt fährt sieht man schon kleine Fischerboote. Ein kleines Restaurant lädt dazu ein, frisch gefangenen Fisch der Fischer zu genießen. Auch Kamel-Reiten ist am Strand ist möglich.
Es ging dann weiter zur alten Moschee Fadhloun. Diese strahlte extrem weiß in der Sonne. Die Moschee hatte schon Star Wars-ähnliche Züge und es war wie in einer andere Welt hier zu stehen. Wir durften in viele Räume der Moschee schauen. So gab es eine Mühle, die früher von einem Kamel angetrieben wurde und mit dem Mehl wurde Brot gebacken, erklärte man uns. Auch über den Friedhof neben der Moschee haben wir einiges erfahren. So bedeuten die Steine auf den Gräbern, ob es sich um einen verstorbenen Mann, eine verstorbene Frau oder auch um ein Kind handelt.
Djaerba Hood – Streetart auf Tunesisch
Nach so vielen Eindrücken fuhren wir weiter in den Ort Erriadh auf Djerba. In diesem Ort haben Künstler aus der ganzen Welt beim Streetart Festival Djerba Hood ihre Handschrift hinterlassen. Oder besser gesagt ihre Streetart an die Wände der Häuser gebracht. Die strahlend weißen Häuser von Erriadh bieten natürlich auch die perfekte Leinwand. An jeder Ecke waren Kunstwerke zu finden. Manche sehr bunt und farbenfroh, andere etwas nachdenklich, aber nicht weniger schön. Sogar weiter oben an den Häusern ist die Streetart zu entdecken.
Im Gästehaus und Restaurant Dar Dahiafa haben wir uns dann zum Mittagessen mit Foued niedergelassen. Es gab leckeren CousCous mit Gemüse und Foued hat uns Brick gezeigt. Eine leckere tunesische Vorspeise, welche eine dünne frittierte Teigtasche gefüllt mit Ei und Tunfisch oder Meeresfrüchten ist. Wirklich richtig lecker und das gibt es hier überall. Wir sollten noch so einige Brick in den nächsten Tagen bekommen. Das Essen im Dar Dahiafa war sehr lecker und wir konnten gut gestärkt weiter fahren.
Star Wars auf Djerba
Nun kam die Zeit für die ersten Star Wars Drehorte in Tunesien. Wir erreichten ein kleines verfallenes Haus auf einem Platz in der Stadt Ajim. Ein Stormtrooper war an der Außenwand zu sehen. Flo sagte sofort, das ist Cantina. Ok dachten wir, das sieht aber sehr verfallen aus. Wir haben einen Blick hineingewagt… sehr schade, dass daraus kein kleines Star Wars Café gemacht wird.
Wir fuhren weiter Richtung Meer und erreichten an einem kleinen Strandabschnitt eine kleine Moschee. Auch hier an der Mosquée Imghar Amghar prangte eine Star Wars Figur auf der Außenwand. Es war das Haus von Obi-Wan Kenobi (Old Ben’s Hermitage). Es war nichts Großes, aber schon irgendwie beeindruckend.
Etwas weiter nördlich kamen wir dann zur Sidi Jemour Mosque, welche auch als Kulisse der Stadt Mos Eisley in Star Wars diente. Diese wird heute wieder als Moschee genutzt. Sie liegt direkt am Strand von Djerba.
Es war mittlerweile später Nachmittag und wir fuhren zurück zum Raddison Blue Hotel, wo wir noch etwas den Pool und das Mittelmeer genossen.
Star Wars mitten in Tunesien
Wir starteten nun unseren Roadtrip durch Tunesien. Foued holte uns am Hotel mit seinem Toyota Land Cruiser ab. Es ging über gut ausgebaute Straßen an riesigen Olivenbaum Plantagen vorbei bis nach Matmata. Die Landschaft wurde karger und der Boden erschien rötlich fest und wir erreichten die ersten kleineren Berge. Zwischen diesen waren stufenartige Plateaus auf denen einzelne Olivenbäume standen. Das künstliche Plateau soll Regenwasser speichern.
Das Troglodyt Haus (Höhlenhaus) in Matmata
Wir hielten an einem anscheinlichen Haus. Es war war ein weißer Eingang zu sehen, mehr aber nicht. Wir gingen hinein und auf einmal standen wir in einem traditionellen Troglodyt Haus. Diese Haus hatte ein großes Loch als Innenhof, von dem aus kleine Hölen als Zimmer abgingen. Damit waren die Temperaturen von über 30 Grad sehr aushaltbar.
Wir wurden sehr freundlich von den Bewohnern empfangen und auf einen Tee und etwas Brot mit Olivenöl und Honig eingeladen. Wir durften uns in allen Zimmer umsehen und haben so einen sehr guten Eindruck vom Leben der Menschen erhalten. Diese Höhlen-Häuser sind typisch für die Region und auch in Star Wars wurden diese Häuser als Kulisse genutzt. Das sollten wir aber noch etwas später am Tag sehr eindrucksvoll sehen. Wir verabschiedeten uns und fuhren weiter.
Das Berber Museum in Tamezret
Wir erreichten den kleinen Ort Tamezret unweit von Matmata. Hier fanden wir viele verfallene Häuser eines alten Berberdorfes. Eines der Häuser war aber intakt mit der Aufschrift Berber Museum. Ein netter Mann öffnete uns die Tür und ludt uns ein, einen Blick in die Welt der Berber zu werfen. Er erklärte uns sehr eindrucksvoll die Geschichte der Berber und wie sie in diesen Häusern gelebt haben.
Flo und Ben waren am meisten erstaunt, dass es ein Tunnel-System gab, welches die Bewohner der Hauses vor Angreifern schützen sollte. Auch von diesem Haus ging ein Tunnel mehr als einen Kilometer weit auf´s Land. Er wurde aber versiegelt und nur noch die versteckte Klappe im Schlafzimmer deutete auf diesen hin. In den anderen Räumen, die in den Berg gebaut waren, standen viele Gegenstände aus dem Alltag der Berber.
Hotel Sidi Idriss – Kulisse von Lars Homestead
Nach diesem tollen Einblick in die Berber-Welt erreichten wir wieder Matmata und das Hotel Sidi Idriss. Hier stand schon draußen mit großen Buchstaben „STAR WARS“. Wir gingen die Treppe hinab und es ertönte die Star Wars Musik. Das Hotel war ein Troglodyt Haus mit mehreren Höfen. In einem der Höfe stand in der Mitte eine der berühmten Star Wars Antennen.
Dazu waren an den Wänden die Kulissen aus Star Wars. Wir standen mitten in Lars Homestead, in dem Luke Skywalker aufgewachsen ist. Natürlich haben die Jungs die Laser-Schwerter aus unseren Rucksäcken geholt. Wir waren im Star Wars Fieber. Besonders die Kids strahlten über das ganze Gesicht und wir uns als Eltern mit ihnen.
Im Innenhof nebenan war das Hotel und Restaurant zu finden. Hier haben wir sehr gutes Brick und CousCous genossen bevor es in die zweite Runde der Laser-Schwert-Kämpfe für die Jungs ging. Es gab auch immer wieder Momente, wo keine Menschen an dem Ort waren und wir gute Biler machen konnten. Aber immer wenn Menschen ankamen, ging es ihnen wie uns. Mit breitem Grinsen betraten sie den Innenhof des Troglodyt Hauses Hotel Sidi Idriss.
Über die Berge nach Ksar Hadada
Für uns ging es aber nun weiter in Richtung Süden. Auf dem Weg Richtung Tatouine kamen wir am Ksar Hallouf vorbei. Hier bekamen wir einen ersten Eindruck von den kleinen Speicher-Häusern der Berber.
Am späten Nachmittag erreichten wir Ksar Hadada in der Nähe von der Stadt Tataouine. Hier kommt übrigen der Name des Star Wars Wüstenplaneten Tatooine her. Wir betraten das Hotel Ksar Hadada, in welchem wir die kommende Nacht verbringen sollten. Schon am Eingang wurde uns klar, dass wir hier wieder in einem Star Wars Drehort waren.
Ksar Hadada diente in der Filmreihe als Sklavenquartier in Mos Espa. In Wirklichkeit sind es alte Speicher der Berber. In diesen wurden früher Lebensmittel und Geräte gelagert. Heute ist das Ksar Hadada ein Hotel mit kleinen Zimmern. Man musste sich teilweise gebückt in den Räumen bewegen. Es gab aber eine einfache Dusche und Tolette in unserem Zimmer. Es gab drei Schlafräume in unserem Hotelzimmer und von jedem Raum ging eine Tür nach draußen. Wir fühlten uns sehr wohl, denn das war Abenteuer! Das war unsere Art zu reisen!
Das Abendessen war sehr gut. Man konnte zwischen drei Gerichten wählen. Auf einmal meinten Flo und Ben: „Da stand Qui-Gon Jinn mit der Mutter von Anakin“. Bitte was? Sie haben wieder Stellen aus dem Film erkannt. Das Star Wars Fieber brannte! Wir genossen noch etwas den Abend in diesem wunderschnen Ort. Mit vielen positiven Emotionen und Momenten ging es ins Bett.
Weiter bis in die Sahara Wüste
Am nächsten Morgen weckte uns der Imam mit seinem Gesang noch vor dem Sonnenufgang aus den Lautsprechern der benachbarten Moschee. Wir schauten uns mit der aufgehenden Sonne das ganze Ksar Hadada an. Hier gab es noch viele unausgebaute Speicher. Der Plan ist wohl alle Speicher zu restaurieren, was noch sehr viel Arbeit bedeutet. Aber dieser Ort hat damit sehr viel Charme auf uns.
Das anschließende Frühstück war spartanisch, aber vollkommen ausreichend für uns. Wir persönlich mögen es so lieber, als die üblichen übervollen Buffets der großen Hotels.
Das alte Berberdorf Douiret
Gut gestärkt packten wir unsere ORTLIEB Taschen in den Landcruiser von Foued und weiter ging es. Wir erreichten einen Berg auf welchem sich das alte Berberdorf Douiret befand. Douiret liegt im beinahe wüstenartigen Dahar-Bergland und besetht aus einem alten verlassenen Bergdorf auf knapp 500 Metern Höhe und ein neues Dorf mit etwa 500 Einwonern.
Früher sollen hier mal mehr als 3500 Menschen gelebt, und ihre Häuser in Felsvorsprünge gebaut haben. Die imposante Lage im Dahar-Land ässt dieses Dorf zu einem beliebten touristischen Ziel werden. So gibt es hier im alten dorf sogar ein Hotel und ein Café.
Die Oase von Ksar Ghilane
Es war sehr heiß und wir fuhren weiter. Die Straßen wurden nun immer mehr zu Schotter-Pisten und Foued zeigte, was in seinem Landcruiser steckt. Die Wüste kam näher und es waren die ersten kleinen Sand-Dünen zu sehen. Wir errichten gegen Mittag eine Oase. Die Oase Ksar Ghilane mit ihren heißen schwefelhaltigen Quellen.
Davon lebt diese Oase, denn mit dem Wasser können hier Dattelpalmen bewässert werden. Um die heiße Quelle herum gibt es mehrere Restaurants und sogar ein kleines Hotel. Für Touristen wird hier Quad-Fahren und Kamel-Reiten angeboten. Die Oase liegt direkt an der beginnenden Sahara am Saum des Grand Erg Oriental. In dem Wasser der Oase haben einige Menschen gebatet. Wir haben darauf versichtet. Sicher wird das warme schwefelhaltige Wasser gut für den Körper sein, aber wir fragten uns, ob die Menschen (mit Sonnencreme und Sonstigem) in dem Wasser gut für das Ökosystem ist. Wir entschieden uns gegen ein Bad und für ein leckeres tunesisches Essen.
Unweit der Oase befindet sich die Ruine des alten römischen Kastells namens Tisavar. Bis hier her haben es die Römer geschafft. Auch die deutschen und die alliierten haben hier im zweiten Weltkrieg gegeneinander gekämpft. Es steckt also viel Geschichte an diesem Ort.
Sahara Wüsten Camp Abdemoulla
Für uns ging es nun richtig in die Wüste und wir fuhren weiter über Sand-Dünen und Pisten bis zu einem kleinen Café mitten in der Wüste am Rande des Jebil National Park. Ein letzter Kaffee und ein kühles Getränk, bevor wir die Zivilisation verlassen. Denn bis hier hin gibt es Empfang am Telefon. Danach wird es schwer bis unmöglich zu telefonieren. Wir fuhren am Jebil National Park entlang. Dieser beherbergt Antilopen und Garzellen. Leider haben wir keine zu Gesicht bekommen.
Es wurde immer mehr Wüstensand der Sahara um uns herum. Auf einmal blieben wir stehen. Es ging nicht mehr vor und nicht mehr zurück. Wir haben fest gesteckt. Mit vereinten Kräften und der guten Erfahrung von Foued haben wir das Problem sehr schnell gelöst und es konnte weiter gehen. Da sahen wir in der Ferne einen Berg. Das war Tembaine, ein Tafelberg mitten in dieser kargen Landschaft.
Wir fuhren an dem Berg vorbei und erreichten sehr bald das Wüsten Camp Abdemoulla an einer großen Sanddüne. Neben einem großen Haupt-Haus standen viele Beduinen-Zelte und einige Wüsten-Glamping-Häuser. Genau so eins hatten wir, für uns vier. In diesem war eine eigene Toilette, eine Dusche und vier Betten. Mit so viel Luxus haben wir gar nicht in der Wüste gerechnet.
Flo und Ben schnappten sich direkt die Sandboards und testeten die große Düne. Das klappte sehr gut, wie auch das Springen über die Düne in den weichen Sand der Sahara. Den erhofften wundervollen Sonnenuntergang konnten wir leider nicht erleben. Die Sahara Wüste zeigte sich mit einigen Wolken. So verbrachten wir den Abend im Camp am Lagerfeuer bei Sandbrot und sehr leckerem Essen aus der Küche des Abdemoulla Camps.
Die fantastische Weite der Sahara und des Chott el Djerid
Wir starteten sehr früh in den Tag, denn wir wollten den Sonnenaufgang sehen. Also sind wir im Dunklen aufgestanden und haben auf einen wolkenfreien Himmel gehofft. Dieser war auch da, doch kurz vor Sonnenaufgang zog es zu und so haben wir leider wieder keine Sonne gesehen. Das leckere Frühstück im Camp ließ uns das aber recht schnell vergessen.
Der Brunnen in der Wüste und Dune Bashing
Nun wurden alle Taschen wieder im Geländewagen verstaut und wir starteten im noch kalten Wüstensand. Unser Fahrer Foued wollte uns einen Brunnen in der Wüste zeigen. Am Tembaine vorbei, fuhren wir eine Wüsten Piste entlang bis zu dem Brunnen. Man konnte bis zum Wasser hinab sehen. Das waren sicher 40-50 Meter Tiefe. Wir holten dann sogar mal etwas Wasser nach oben, allerdings war das Seil nicht mehr das Beste. Foued wollte das nächste mal ein neues Seil mitbringen., wenn er hier vorbeikommt.
Ben und Flo fragten nun, ob wir nochmal so richtig durch den Sahara-Sand über die Dünen bashen können. Sie wollten mit dem Geländewagen die Wüste und die Dünen nochmal richtig erleben. Also fuhren wir nochmal hinein in die großen Dünen und es machte einen großen Spaß für uns alle. Foued schaute auf einmal nach rechts auf die riesige Düne neben uns und fragte: „Wollen wir da hinauf?“ Was für eine Frage! Die Antwort war klar. Den Fuß auf das Gaspedal und mit ganz viel Geschick standen wir auf einmal auf der großen Düne. Nach ein paar Fotos fuhren wir die Düne, so steil wie sie war, direkt gerade hinunter.
Wandern auf den Tembaine
Für uns ging es zurück zum Tembaine, dem Tafelberg in der Wüste. Ein kleiner Pfad führte bis hinauf auf den Berg und von hier oben hatten wir eine fantastische Aussicht über die Wüste und die karge Steinlandschaft. Wir schauten von allen Seiten des Tembaine hinab und konnten auch ein paar tolle Bilder von hier machen. Der Weg hier hinauf ist nicht wirklich anspruchsvoll und in 15 – 20 Minuten geschafft. Also unbedingt machen, wenn ihr hier vorbeikommt!
Kamel-Reiten und Quad in Douz
Wir fuhren nun wieder in Richtung Zivilisation. An dem Wüsten-Café von der Hinfahrt machten wir auch dieses Mal wieder Halt bevor es weiter nach Douz ging. Diese Stadt gilt als das Tor zur Sahara. So werden hier für Touristen die üblichen Wüsten-Touren auf Kamelen oder Quads angeboten. Auch wir haben das mal probiert und hatten sehr viel Spaß. Viele Touristen aus den riesigen Hotelanlagen von Djerba werden hier hergefahren. Allerdings hat dies hier noch nicht so richtig etwas mit Wüste zu tun, wenn man die Sahara zuvor wirklich erlebt hat.
Ein leckeres Mittagessen und einen sehr erfolgreichen Einkauf beim besten Dattelhändler von Douz später, ging es für uns auch schon weiter.
Der Salzsee Chott el Djerid
Wir erreichten einen ausgetrockneten Salzsee, den Chott el Djerid. Schon Karl May hat von dem Chott el Djerid in seinen Romanen erzählt und auch für Star Wars diente er als Kulisse. Die Weite von dem See war so unbeschreiblich. Wir hielten an und liefen hinab zum Grund des Sees. Um uns herum war nur noch Salz und es knirschte bei jedem Schritt. Wenn man die obere Kruste entfernte kam schon weißes Salz zum Vorschein. Klar haben wir probiert.
Wir fuhren weiter und auf einmal sahen wir mitten auf dem See ein altes Wrack von einem Bus. Dieser war hier vor vielen Jahren stecken geblieben, als es die Straße noch nicht gab. Nun war es ein Lostplace. Eine Piste führte uns über den See bis zu dem Bus. Das erinnerte uns an das alte Flugzeug-Wrack in Island. Wir waren schwer begeistert von diesem tollen Ort und diesem Moment auf dem Chott el Djerid.
In Tozeur befand sich unser heutiges Hotel Ras El Ain in Tozeur. Es war bereits Abend und wir ließen den doch recht ereignisreichen Tag am Pool des Hotels mit einem kühlen Gtränk ausklingen, bevor wir geschafft ins Bett vielen.
Atemberaubende Canyons und Star Wars Momente
Wir ließen es heute entspannt angehen. Allerdings wurde es ein richtig voller Tag mit wundervoller Natur und ganz vielen Star Wars Momenten, was wir nicht ahnten.
Die Chebika Oase
Von unserem Hotel aus starteten wir mit einem kleinen Abstecher über den Markt in Tozeur und den Ras El Aïn Park in Richtung Norden. Wir erreichten die Chebika Oase in Tunesien im Sahara Atlas Gebirge, eine Bergoase in der Nähe der Grenze zu Algerien. Die Oase ist sehr touristisch, aber dennoch sehr sehenswert. Wir hatten auch das Glück, da wir recht früh vor Ort waren und die Oase zum größten teil für uns hatten.
Eine Oase wie man sich das als Reisender vorstellt. Sie zieht sich durch einen Canyon des Altas Gebirges und endet mit einem kleinen See umsäumt mit Palmen und Schilf. Einige Frösche tummeln sich in dem kleinen See. Oberhalb der Oase befindet sich das Alte Dorf Chebika. Von hier aus kann man sicher sehr gute Wanderungen starten. Für uns war das aber heute nicht geplant.
Der Tamerza Canyon, der Midas Canyon und der Star Wars Canyon
Wir machten uns im Land Cruiser wieder auf die Straße, welche uns weiter in das Sahara Atlas Gebirge hinein brachte. Foued zeigte uns einen wunderschönen Canyon mit der Oase Tamerza. Ein kleiner Bach zog sich durch den riesigen Canyon. Unterbrochen von einem Wasserfall gab dies eine wunderschöne Szenerie. Wir probierten unter dem Wasser-Schleier hindurch zu rennen. Es klappte und auf einmal standen wir hinter dem Wasserfall.
Übrigens waren hier nur sehr wenige Touristen unterwegs. Vermutlich, da diese Oase etwas weiter im Sahara Atlas liegt. Ein paar Video- und Fotoaufnahmen später und mit einem leckeren tunesischen Snack im Bauch verließen wir diesen wunderschönen Ort.
Wir fuhren zum Midas Canyon unmittelbar an der Grenze zu Algerien. Im Ort Midas gibt es auf einem Berg ein kleines verlassenes Dorf mit Häuserruinen. Und auf einmal standen wir vor einem riesigen Canyon, dem Midas Canyon. So beeindruckend und schön, damit haben wir so gar nicht gerechnet. Klar wollten wir direkt an den Rand der Schlucht. Mit der nötigen Vorsicht standen wir dann am Rand und schauten einfach nur dem Midas Canyon entlang.
Foued hatte aber noch eine weitere Schlucht östlich von Tozeur, die er uns zeigen wollte. Es war die Sidi Bouhlel Schlucht, oder auch als Star Wars Canyon bekannt. Hier wurden die Filmaufnahmen zu den brühmten Pod-Rennen mit Anakin Skywalker gedreht. Es führte uns ein schmaler Weg hinauf. Unser Gelendewagen war hier genau richtig. Wir fuhren bis hinauf auf den Berg, auf dem eine Moschee stand. Von hier hatten wir einen perfekten Blick in den Star Wars Canyon hinein.
Die Filmkulissen Mos Espa
Dies war es aber noch nicht alles an diesem Tag. Es ging weiter in Richtung Westen. Über den Chott Mejez Sfa, einem ausgetrockneten See donnerte Foued über die Pisten-Straße. Wir kamen am Ong Jmal vorbei. Ein kleiner Berg mit einer Sand-Skulptur, die wir ein Kamel aussieht. Auch hier wurden Star Wars Szenen gedreht. Aber wir hatten keine Zeit und fuhren weiter, denn die Sonne ging langsam unter.
Wir erreichten eine große Sand-Düne und auf einmal war vor uns die Filmkulisse Mos Espa. Jeder Star Wars Fan ist von diesem Ort begeistert. Hier wurde ein ganzes Dorf errichtet um die Firlmreihe zu drehen. Wir schlenderten durch Mos Espa und waren fasziniert, aber zugleich auch etwas enttäuscht von den Kulissen und den Bauten. Wir konnten auch ein paar coole Bilder machen. Enttäuscht von den doch recht vielen Ständen und tunesische Verkäufern von touristischen Kram. Sie haben teilweise die Kulissen so verstellt, dass es schwer war weitere Bilder zu machen. Schade!
Star Wars Sonnenuntergang am Lars Homestead
Aber das war es noch nicht für diesen Tag. Foued fragte uns, ob wir hier den Sonnenuntergang sehen wollen, oder am Lars Homestead. Foued kannte diese Location auch noch nicht und wusste nicht genau, ob wir das schaffen werden. Wir entschieden uns für Lars Homestead auf dem Chott el Djerid.
Foued fuhr sehr zügig, denn die Sonnen stand schon sehr tief. Durch den Ort Nafta mussten wir und dann immer weiter Richtung algerische Grenze. Auf einmal meinte Ben: „Da drüben links!“ Wir rätselten, aber das musste es sein. Foued suchte eine geeigente Piste über den Salzsee Chott el Djerid. Und dann standen wir vor unserem großen Star Wars Highlight. Was für eine Kulisse! Der extrem weite Blick über den flachen See, dazu das kleine Kuppelhaus aus Star Wars und wir. Wir wussten genau, dass dies ein Moment fürs Leben ist. Ein Moment in Tunesien.
Über Kairouan nach Hammamet
Wir hatten heute einen sehr weiten Weg vor uns. Von Tozeur geht es heute über Kairouan bis nach Hammamet. Hammamet ist übrigens die Heimatstadt von unseren Fahrer Foued. Direkt nach dem Frühstück starteten wir und wir fuhren über lange gerade Straßen durch kleine Ortschaften. Wir waren etwas geschafft von den letzten Tagen.
Die Moschee Sidi Oqba und die Medina von Kairouan
In Kairouan wollten wir die große Moschee Sidi Oqba besichtigen. Da heute aber Freitag war, mussten wir vor dem Mittags-Gebet die Besichtigung schaffen. Die Zeit war knapp und Foued drückte aufs Gaspedal.
In Kairouan angekommen, stellten wir aber mit Blick auf die Uhr fest, dass wir unser Ziel ganz knapp verfehlt haben. So konnten wir die Moschee nur von außen anschauen. Es gab aber ein Café von dessen Dach aus man einen Blick hinein bekommt, was aber eine Besichtigung nicht ersetzt. Es ist also besser, an einem anderen Wochenentag diese oder auch eine andere Moschee zu besichtigen.
Für uns ging es weiter in die Medina von Kairouan. Hier wurde übrigens ein Teil von Indiana Jones gedreht. Wir schlenderten durch die Stadt und Foued zeigte uns einen Brunnen in einem Haus, der von einem Kamel angetrieben wurde. Kairouan ist vor allem für seine Teppichkunst bekannt. Wir haben uns das auch angeschaut, wurden dann aber auch direkt in ein Verkaufsgespräch verwickelt. Wir wollten aber keinen Teppich. Foued hat uns da aber heraus geholfen.
Makroud backen mit Hamila
Das Highlight am heutigen Tag sollte aber noch kommen. In einer kleinen Bäckerei haben wir Hamila kennen gelernt. Sie wollte mit uns Makroud backen. Das ist kleines frittiertes Teig-Gebäckt aus Gries, Mehl und Olivenöl gefüllt mit Dattelmus. Hamila hat Flo und Ben direkt zur Seite genommen und gezeigt, wie man den Teig dem der Füllung formt und das schöne Muster mit einem alten Stempel-Brett hinein bekommt. Nun waren die Jungs an der Reihe, das auszuprobieren.
Danach wurde alles in Fett frittiert und anschließend in Honig gelegt. Etwas verziert mit Pistazien konnten wir das Gebäck direkt probieren. Wirklich sehr lecker und einige Teilchen davon haben wir auch mitgenommen.
Im Restaurant Dar Zarrouk gab es dann noch ein reichhaltiges Mittagessen für uns. Natürlich war wieder das scharfe Harrissa mit dabei. Gut gestärkt reisten wir weiter und erreichten am frühen Abend Hammamet im Norden von Tunesien.
Ein Tag in Hammamet und Nabeul
Wir starteten sehr entspannt in den Tag. Das Frühstück im Hotel Sentido Phénicia Hammamet war recht voll und viele der Menschen hatten Handtücher dabei. Wir verstanden dann, dass die Menschen sich noch vor dem Frühstück den besten Platz am Pool sicherten. Damit hatten wir zum Glück nichts zu tun.
Das Kasbah Hammamet und die Medina
Für uns ging es mit Foued zum Kasbah Hammamet. Eine alte Festung aus dem 13. Jahrhundert mit einem kleinen Museum der lokalen Geschichte. Aber das beeindruckende war der Blick über das Mittelmeer und die Medina von Hammamet, wenn man ganz oben in dem Kasbah stand.
In die Medina ging es für uns im Anschluss. Hier gibt es viele kleine Geschäfte mit einheimischer Handwerkskunst. Klar haben die Verkäufer direkt gesehen, dass wir Touristen sind und jeder hat uns in seinen Laden gebeten. Die Menschen sind aber auch nicht böse, wenn man freundlich dankend ablehnt.
Das Harissa Festival in Nabeul
Gegen Mittag fuhren wir weiter in den benachbarten Ort Nabeul. Hier waren wir eingeladen zum Harrissa Festival. Harrissa ist eine scharfe Paste aus Chillis, Olivenöl und Gewürzen, welche zu jedem Essen gereicht wird. Dazu gibt es meist Brot.
Hier auf dem Harrissa Festival zeigte man uns, wie dieses scharfe National-Gericht hergestellt wird und wir durften natürlich überall kosten. Auch selbst haben wir Hand angelegt und unsere eigene Harrissa gemacht. Die Tunesier stehen auf die scharfe Beigabe zum Essen. Ein tunesischer Starkoch zeigte, dass man Harrissa nicht nur zu deftigen Speisen essen, sondern auch in Süßspeisen verarbeitet werden kann.
Stand Up Paddling im Hammamet
Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Hammamet. Hier wartete Oscar von Paddle komsa Hammamet auf uns mit vier SUPs. Er paddelte mit uns etwas hinaus und zeigte uns den Anblick des Kasbah Hammamet vom Meer aus. Die Sonne ging langsam unter und es war ein herrlicher Blick auf die wunderschöne Stadt Hammamet im Norden Tunesiens.
Am Abend ging es für uns dann weiter bis nach Tunis und damit wieder in ein neues Hotel.
Besuch in Karthago und Sidi Bousaid
Entspannt starteten wir in den Tag. Mit vielen Leckereien beim Frühstück im Hotel Mouradi Gammarth konnten wir uns Kraft für unseren letzten Tag in Tunesien anfuttern. Dann wurden wir auch schon abgeholt.
Mit dem Fahrrad durch Karthago
Wir fuhren zu Le Lemon Tour, welche Touren mit Fahrrädern durch Kartago anbieten. Diese Touren kann man geführt machen, oder auch auf eigene Faust die antike Stadt Karthago entdecken. Man fährt so mit dem Fahrrad von Spot zu Spot und kann die verschiedenen Ruinenstätten sehr einfach entdecken. Zu Fuß ist dies übrigens sehr aufwendig, da die einzelnen Ruinen doch recht weit auseinander liegen. So bietet sich das kleine mintgrüne Fahrrad als perfektes Fortbewegungsmittel an.
Wir haben unter anderem das Theater, den alten Hafen und die Therme besichtigt. Das sind wohl die größten noch erhaltenen Bauten aus der römischen Antike. Wir haben immer wieder Bilder geschaut, wie das wohl damals alles aussah und wir waren beeindruckt von der Leistung der Menschen.
Sidi Bou Said – ein malerischer Ort
Der wirklich malerisch traumhafte Ort Sidi Bou Said ist unsere letzte Station in Tunesien. Mit etwas Wehmut schlendern wir durch die hübschen Straßen. Sidi Bou Said befindet sich an einer Landspitze am Mittelmeer. Mit gepflasterten Straßen, blau-weißen Häusern und netten Cafés und kleinen Läden weiß der Ort touistisch absolut zu überzeugen.
Das Café des Délices kennen sicher viele, denn es ist das Bild, was man aus Sidi Bou Said kennt. Die große Palme und die blauen viereckigen Sonnenschirme sind charakteristisch für das Café mit dem Blick über das Meer. Aber hier ist es aus diesem Grund der Bekanntheit auch meist recht voll. Gemütlich ist es hier nicht, dennoch haben wir einen Tee getrunken und uns über die wunderschöne Aussicht über Tunis und das Mittelmeer gefreut.
Am späten Nachmittag brachte uns unser lieb gewonnener Fahrer Foued wieder zurück ins Hotel. Noch ein letztes mal am Mittelmeer die Beine rein getunkt und nach dem Abendessen ging es ab ins Bettchen. Der Rückflug ist am nächsten Morgen.
Auf wiedersehn Tunesien – Bis zum nächsten Mal
Tunesien hat uns absolut begeistert. Wir waren erst etwas skeptisch. Warum? Das können wir gar nicht sagen. Tunesien wird vollkommen unterschätzt. Es bietet viel mehr als All-inclusive Hotels an den Stränden des Mittelmeers. Es bietet wunderschöne Natur, die Sahara Wüste, tolle Menschen mit einer irren Gastfreundlichkeit und natürlich Star Wars.
Wir haben so viel gesehen auf unserem Roadtrip, aber auch noch so viel nicht gesehen. Auf jeden Fall wollen wir wieder kommen und uns andere Regionen des Landes ansehen. Ganz viele Abenteuer-Momenten und mega Erlebnissen bringen wir im Gepäck nach Berlin zurück. Danke für diese wundervolle Zeit!