Fast drei Jahre ist es her, als wir zum ersten Mal auf der Blockline im Erzgebirge auf unseren Fahrrädern unterwegs waren. Wir erinnern uns noch recht gut daran. Damals war es September und wir haben den Spätsommer auf unserer Blockline-Tour genossen. Dieses Mal war es Juli und wir hatten schon die Befürchtung, dass wir bei extrem hohen Temperaturen und ganz viel Sonne quasi zerfließen würden. Dem war aber nicht so…
Was ist die Blockline?
Aber fangen wir doch erstmal damit an, was die Blockline überhaupt ist. Wie schon gesagt, ist es ein Bike-Abenteuer für Mountainbiker und Gravel-Biker im Erzgebirge. DIe Blockline ist für jeden machbar, denn jeder kann sich seine passende Tour wählen. Entweder man teilt die Blockline in 3 Loops von etwa 55 bis 65 Kilometern Länge, so wie wir es gemacht haben. Oder man fährt die Strecke außen herum mit insgesamt 140 Kilometern. Oder aber man teilt die eine Strecke in einzelne Segment ein, was besonders für Familien mit kleineren Kids perfekt ist.
Wir haben, wie schon gesagt, die Loops in Angriff genommen. Vor drei Jahren waren es Loop 2 und 3 und uns fehlte also noch Loop 1. Und den startet man am besten direkt in Holzhau, wo auch der Start der Blockline direkt am Bahnhof zu finden ist. Es ist also auch möglich, mit der Bahn anzureisen.
Die Blockline ist perfekt ausgeschildert, aber man kann auch den GPS-Track auf seinen Fahrrad-Computer laden. Die verschiedenen Tracks findet ihr einfach auf der Website der Blockline.
An der Strecke findet man überall Meilensteine und Tierfiguren aus Holz. Diese zeichnen die Blockline und oft gibt es QR-Codes, die man für Infos scannen kann.
Das Berghotel Talblick
Wir sind schon am Freitagabend mit dem Auto angereist. Unsere eigenen Gravel-Bikes hatten wir dabei. Es gibt aber auch bei allen Blockline-Partnern immer Bikes zum Ausleihen. Im Berghotel Talblick in Holzhau haben wir ein großzügiges, gut ausgestattetes Appartment bezogen. Hier gibt es aber auch normale Hotelzimmer. Für sehr gutes Essen sorgt die Küche und ein reichhaltiges Frühstück wird auch geboten.
Eine verschließbare Garage steht zur Verfügung, wo man die Bikes abstellen kann und eine Ladestation für E-Bikes ist auch vorhanden. Wer nach der Blockline noch etwas Entspannung sucht, dem sei die Sauna im Berghotel Talblick ans Herz gelegt. Also alles da, für ein gutes Bike-Wochenende mit der Family oder mit Freunden.
Der Loop 1 auf der Blockline
Es war Samstagmorgen und wir saßen pünktlich um 8 Uhr am Frühstückstisch. Wir haben ordentlich zugeschlagen am Buffet, denn wir hatten schon eine Ahnung, wie viele Berge auf uns warteten. Dann sattelten wir auch schon unsere Gravel-Bikes. Alle Kameras waren gut verstaut und unsere Ortlieb-Taschen an den Fahrrädern waren voll mit Foto-Kram, Riegeln und noch dünnen Jacken.
Wie wir schon sagten, war es Juli, aber es war nicht so heiß, wie wir es befürchtet hatten. Genügend Wasser hatten wir in unseren Fidlock-Flaschen dennoch dabei.
Vom Berghotel Talblick fuhren wir hinunter zum Start und nun konnte es so richtig losgehen. Allerdings mussten wir die 18 % Steigung zum Berghotel wieder hinauf und an diesem vorbei. Der Start auf Loop 1 hatte es also schon in sich. Dann rollte es aber und wir kamen bei bestem Wetter gut in Tritt.
Wir fuhren durch das Naturschutzgebiet Hemmschuh, vorbei am malerischen Wüster Teich.
Danach erreichten wir dann als ersten Gipfel schon den höchsten Punkt der Blockline. Es war der Kahleberg, der alles andere als kahl war. Von hier aus hatten wir einen tollen Ausblick und sahen schon die Stadt Altenberg. Dazu eine leckere Himbeerbrause auf die Hand zur Stärkung. Aber Achtung! Es ist hier in der Region meist nur Barzahlung möglich, also steckt euch etwas Bargeld ein.
Am Georgenfelder Hochmoor vorbei ging es nach Altenberg und weiter in Richtung Schellerhau. Flo und Ben machten das großartig. Wir haben schon erwartet, dass die beiden das auch ohne E-Antrieb mit ihren 11 und 15 Jahren schaffen. Aber dass, die beiden so ein Ehrgeiz packt und sie die Berge hochklettern und hinunterdüsen ist schon sehr cool.
Wir erreichten dann ein Naturbad bei dem Ort Schönfeld. Dieses lag direkt am Waldrand. Die Temperaturen waren eigentlich perfekt für ein kühles Bad. Wir beließen es aber dabei nur die Beine ins Wasser zu halten.
Das letzte Stück des Blockline-Loops 1 führte uns dann über Hermsdorf (Erzgebirge) und den Drachenkopf (Kannelberg) mit einer rasanten Abfahrt hinunter nach Holzhau zurück. Damit haben wir Loop 1 geschafft.
Es stand nur noch der 18%ige Anstieg zurück zum Berghotel Talblick an. Mit ganz viel Kraft und Willen haben wir den auch noch gemeistert. Am Hotel angekommen haben wir uns erstmal 4 Cola bestellt. Wir brauchten etwas Süßes und so eine kalte Cola tat richtig gut.
Das Abendessen haben wir uns richtig verdient. Es gab sehr leckere Nudeln mit selbst gemachtem Pesto und Salat für uns. Dazu ein gebackener, sehr leckerer Ziegenkäse. Durchaus geschafft gingen wir recht früh ins Bett. Wir wussten aber auch, dass wir morgen nochmal auf der Blockline unterwegs sein werden und freuten uns schon auf die nächste Etappe.
Auf dem Loop 2 der Blockline
Der zweite Tag ist gekommen und wir starteten wieder mit einem pünktlichen Frühstück. Heute sollte es den Loop 2 für uns geben, den hatten wir schon vor knapp drei Jahren gemacht. Damals waren die Jungs noch mit zwei E-Mountainbikes unterwegs. Dieses Mal saßen sie auf ihren Gravel-Bikes.
Das Wetter war heute nicht ganz so sonnig, aber es sollte über den Tag noch aufziehen. Wir starteten und fuhren zum Start-Punkt in Holzhau. Die Route führte uns heute genau den Berg hinauf, den wir gestern als Letztes hinab gedüst sind. Wir wussten also, was uns erwartet. Auch bei unserem ersten Blockline-Abenteuer ist uns dieser Anstieg in Erinnerung geblieben. Der hat es wirklich in sich.
Als wir oben auf dem Kannelberg angekommen sind, rollte es wieder sehr gut und wir schafften einige Kilometer. Uns kamen viele Punkte bekannt vor. So entdeckten wir die Illingmühle mit der lustigen Rakete wieder und auch das grüne Klassenzimmer in Gimmlitztal. Wir erreichten Frauenstein und haben im Hotel Goldener Stern einen sehr guten Kaffee und Kakao bekommen. Das Hotel zählt auch als Blockline-Partner. Diese gibt es in vielen Orten an der Strecke.
Weiter führte uns die Strecke durch Dittersbach hindurch und an Mulda vorbei. Wir erreichten gegen Mittag Blockhausen. Hier hatten wir schon vor drei Jahren eine coole Zeit und vor zwei Jahren haben wir hier ein Video-Dreh für die Blockline gehabt. Die Videos sind übrigens auf der ganzen Blockline-Website zu sehen.
Der Walderlebnishof Blockhausen ist ein Ort für Fans der Kettensägenkunst. Hier werden Figuren mit Kettensägen geschnitzt und das mit jährlichen Wettbewerben. Es gibt auch einen Spielplatz und den längsten Tisch der Welt mit über 40 Metern zu bestaunen. Flo und Ben steuerten zielstrebig auf das Schachspiel zu. Die beiden wollten sich eine kleine Runde Gehirnjogging im Schach geben.
Doch wir mussten zügig weiter, denn wir haben unterwegs etwas getrödelt. Wir erreichten gegen 14 Uhr dann das Hotel Kreuztanne in Sayda. Trotz, dass die Küche gerade in diesem Moment geschlossen hatte, haben wir nach freundlichen Fragen noch jeder eine Portion Nudeln bekommen. Ein Stück Kuchen zum Nachtisch füllte dann alle Kraftreserven wieder auf.
Das letzte Stück bis nach Holzhau war dann ein Klacks für uns. Auch den 18%igen Anstieg zum Berghotel Talblick haben wir ein letztes Mal zu gemeistert. Damit endete unser zweites Blockline Abenteuer mit ganz viel Stolz auf unsere Jungs auf ihren Gravel-Bikes.
Die Blockline für jeden Biker
Die Idee der Blockline ist so einfach wie auch großartig. Der Tourismusverband Erzgebirge lockt mit diesem Fahrrad-Abenteuer die Radler aus der ganzen Nation an. Egal welchen Alters, die Blockline bietet für jeden die richtige Route. Und auf dieser findet man viele verschiedene Points of Interest, die man erkunden kann. Man fährt auf dem Fahrrad durch die Region und lernt das Erzgebirge kennen.
So ging es auch uns und wir sind die Blockline nun zum wiederholten Mal gefahren. Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht und wir werden ganz sicher wieder einmal ein Wochenende finden, an dem wir zwei Loops fahren werden. Die Routen sind klasse geplant und perfekt ausgeschildert. Die Region lebt die Blockline, das spürt man. Denn wenn die Gastronomen vor Ort auch selbst die Loops fahren, zeigt das die eigene Überzeugung von dem Projekt.
Wir freuen uns auf jeden Fall schon jetzt auf unseren nächsten Loop im Erzgebirge.
